Lammsbräu hat Danone für sein Volvic-Wasser abgemahnt (Foto: Neumarkter Lammsbräu).
Lammsbräu hat Danone für sein Volvic-Wasser abgemahnt (Foto: Neumarkter Lammsbräu).

Lammsbräu mahnt Danone ab

Der Bio-Pionier Neumarkter Lammsbräu hat stellvertretend für die Qualitätsgemeinschaft Bio-Mineralwasser und zahlreiche mittelständische Mineralbrunnen den Konzern Danone abgemahnt, da dieser für sein Volvic-Wasser irreführende Bio-Labels verwende.

Danone verwende bei Volvic die irreführenden Labels „Natürlich Bio“ und Premiummineralwasser in Bio-Qualität“, heißt es seitens des Neumarkter Lammsbräu. „Volvic ist kein Bio-Mineralwasser und trägt nur ein Schein-Bio-Siegel“, erläutert die Lammsbräu-Geschäftsleitung Susanne Horn. Ziel der Abmahnung sei der Schutz der Verbraucher sowie der Bio-Prinzipien.

Volvic sei nicht nach den von den Bio-Verbänden Bioland, Naturland, Demeter, Biokreis sowie dem Bundesverband Naturkost Naturwaren getragenen und vom Bundesgerichtshof bestätigten Bio-Mineralwasser-Richtlinien der Qualitätsgemeinschaft Bio-Mineralwasser e.V. zertifiziert. Die Marke trage stattdessen nur das vom privaten Unternehmen SGS Institut Fresenius an seine Kunden vergebene Label „Premiumwasser in Bio-Qualität“, heißt es seitens Lammsbräu.

Ein Label, das Defizite aufzeige

Nach Angaben von Lammsbräu und der Qualitätsgemeinschaft Bio-Mineralwasser bringe das von Volvic verwendete Label einige Defizite mit sich, die in klarem Widerspruch zu den Grundzügen der Bio-Prinzipien stehen, die im Jahr 2012 vom Bundesgerichtshof-Urteil zu Bio-Mineralwasser erhoben wurden. Hierzu zähle unter anderem, dass Volvic die Bio-Reinheit fehle, da die Richtlinien des SGS Institut Fresenius genauso viele Rückstände von Pestiziden und ihren Abbauprodukten zulassen wie die Regelungen für konventionelles Mineralwasser.

Zudem fehle bei Volvic die Transparenz und die Unabhängigkeit bei der Überwachung und Zertifizierung. Und auch ein für Bio angemessener Umwelt- und Wasserschutz gebe es laut Lammsbräu bei Volvic nicht. Susanne Horn: „Im Interesse der Verbraucher, die nicht getäuscht werden dürfen, sehen wir uns in der Pflicht, die Bio-Idee und die damit verbundenen Prinzipien gegen Angriffe zu schützen. Gerade wenn es um unser wichtigstes Lebensmittel, das Wasser, geht.“

Dr. Franz Ehrnsperger, Vorsitzender der Qualitätsgemeinschaft Bio-Mineralwasser, zeigt sich sicher, dass das Vorgehen von Danone und Volvic deutlich mache, dass auch die Großkonzerne mittlerweile verstanden hätten, dass reines Wasser keine Selbstverständlichkeit mehr ist. Ehrnspereger: „Redlich wäre dann allerdings, statt den Verbrauchern mit fragwürdigen Konzepten ein falsches Gefühl der Sicherheit zu verkaufen, diese Sicherheit tatsächlich zu garantieren, das Wasser wirklich zu schützen und seinen Worten für jeden nachvollziehbare Taten folgen zu lassen.“

GZ 09/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Gleisanschluss

Industrie und Getränkefachgroßhandel nehmen die Schiene ins Visier. Dekarbonisierung und Personalmangel drängen zum Umdenken. 56 Organisationen haben zu Beginn des Jahres die „Charta für die Schiene“ unterschrieben. Die Zeit drängt, denn der Gesetzgeber verlangt bis 2030 eine CO2-Reduktion von 40 Prozent gegenüber 2018. Die Crux: eine marode Bahn.

Aktuelles Interview: Maximilian Huesch

Maximilian Huesch ist Logistikexperte, Beirat und geschäftsführender Partner bei Huesch & Partner. Im Interview mit der GZ macht der Profi deutlich, vor welchen Herausforderungen die Branche steht, den Verkehr aufzugleisen.

Gastkommentar: Marcus Vollmers

Marcus Vollmers ist Geschäftsführer der Get N GmbH & Co. KG in Langenhagen, einem bundesweiten Zusammenschluss regional marktführender Getränke-Fachgroßhandelsunternehmen. Im Gastkommentar erklärt der Geschäftsführer, welche Vorteile eine stärkere Nutzung des Schienenverkehrs in Bezug auf Nachhaltigkeit und Bewältigung des Fachkräftemangels bieten.