Für 2020 und 2021 erwartet Krones durch die Senkung der Personalkosten und durch die Portfoliobereinigungen, sowie weitere Maßnahmen, einen positiven EBT-Effekt von insgesamt etwa 150 Millionen Euro. (Foto: Pixabay)
Für 2020 und 2021 erwartet Krones durch die Senkung der Personalkosten und durch die Portfoliobereinigungen, sowie weitere Maßnahmen, einen positiven EBT-Effekt von insgesamt etwa 150 Millionen Euro. (Foto: Pixabay)

Krones dreht an der Kostenschraube

Der Vorstand der Krones AG hat über die nächsten strukturellen Effizienzmaßnahmen entschieden, wie das Unternehmen meldet. Zudem konkretisierte die Unternehmensführung die erwarteten Aufwendungen aller Maßnahmen, mit denen die Ertragskraft von Krones nachhaltig gesteigert werden solle. Die Maßnahmen zur Senkung von Personalkosten sowie gezielte Portfoliooptimierungen führen 2019 zu Rückstellungen und Wertberichtigungen von rund 70 Millionen Euro. Damit werde der Gesamtaufwand innerhalb der bereits kommunizierten Bandbreite von 60 bis 80 Millionen Euro bereits 2019 das Ergebnis beeinflussen, so Krones. Dementsprechend werde die EBT-Marge für das Gesamtjahr 2019 voraussichtlich bei rund 1 Prozent liegen. Ohne die Sonderbelastungen läge die EBT-Marge für 2019 bei rund 3 Prozent .

„2019 ist und bleibt ein sehr herausforderndes Jahr für Krones. Bei der Auftrags- und Umsatzentwicklung sind wir bereits wieder auf dem richtigen Weg. Dennoch müssen wir unsere Kostenstrukturen weiter verbessern und unser Portfolio optimieren. Diese Maßnahmen werden unsere EBT-Marge für das laufende Geschäftsjahr zwar beeinträchtigen. Die positiven EBT-Effekte werden die Kosten aber bereits nach zwei Jahren kompensieren“, so Christoph Klenk, Vorstandsvorsitzender der Krones AG.

Maßnahmen zur Senkung der Personalkosten führen zu Rückstellungen von rund 30 Millionen Euro

Im Rahmen der Effizienzmaßnahmen werde Krones bereits im laufenden Geschäftsjahr Stellen abbauen, kündigt das Unternehmen an. Dieses Programm werde 2020 fortgeführt. Im kommenden Jahr sollen 300 weitere Stellen in Deutschland und weitere 200 Stellen weltweit sozialverträglich abgebaut werden. Die dafür notwendigen Aufwendungen und Rückstellungen summierten sich auf etwa 30 Millionen Euro. Vom Abbau betroffen seien insbesondere Stellen in den administrativen Bereichen.

Portfoliooptimierungen haben Wertminderungen von rund 40 Millionen Euro zur Folge

Auch bei der Portfoliooptimierung komme das Unternehmen eigenen Angaben zufolge voran. Krones investiere seit vielen Jahren in unterschiedliche Zukunftstechnologien zum Direktdruck mit Tinte. Künftig fokussiere sich das Unternehmen auf die Direktdruck-Technologie mit der größten Marktakzeptanz. Für Direktdruck-Technologien, die nicht weiterverfolgt werden, falle eine Wertminderung von rund 20 Millionen Euro an. Hinzu kommen Wertminderungen des Goodwill in Höhe von rund 20 Millionen Euro. Die beiden Wertminderungen seien nicht liquiditätswirksam und hätten keine Auswirkungen auf den Cashflow von Krones, sagt ein Unternehmenssprecher. Weitere Maßnahmen zur Portfoliooptimierung könne das Unternehmen erst im März 2020 bekanntgegeben.

Positive Effekte für 2020 und 2021 erwartet, Dividendenpolitik wird 2020 fortgesetzt

Für 2020 und 2021 erwarte Krones durch die Senkung der Personalkosten und durch die Portfoliobereinigungen, sowie weitere Maßnahmen, einen positiven EBT-Effekt von insgesamt etwa 150 Millionen Euro. Auf die Dividende für das Geschäftsjahr 2019 hätten die Wertminderungen und Rückstellungen für die strukturellen Maßnahmen keine Auswirkung. Die Dividende werde auf Basis des Ergebnisses ohne diese Sonderbelastungen bemessen und solle in der gewohnten Spanne von 25 bis 30 Prozent des Ergebnisses liegen. //pip

GZ 09/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Gleisanschluss

Industrie und Getränkefachgroßhandel nehmen die Schiene ins Visier. Dekarbonisierung und Personalmangel drängen zum Umdenken. 56 Organisationen haben zu Beginn des Jahres die „Charta für die Schiene“ unterschrieben. Die Zeit drängt, denn der Gesetzgeber verlangt bis 2030 eine CO2-Reduktion von 40 Prozent gegenüber 2018. Die Crux: eine marode Bahn.

Aktuelles Interview: Maximilian Huesch

Maximilian Huesch ist Logistikexperte, Beirat und geschäftsführender Partner bei Huesch & Partner. Im Interview mit der GZ macht der Profi deutlich, vor welchen Herausforderungen die Branche steht, den Verkehr aufzugleisen.

Gastkommentar: Marcus Vollmers

Marcus Vollmers ist Geschäftsführer der Get N GmbH & Co. KG in Langenhagen, einem bundesweiten Zusammenschluss regional marktführender Getränke-Fachgroßhandelsunternehmen. Im Gastkommentar erklärt der Geschäftsführer, welche Vorteile eine stärkere Nutzung des Schienenverkehrs in Bezug auf Nachhaltigkeit und Bewältigung des Fachkräftemangels bieten.