Kosten belasten die Branche

Ein "insgesamt zufriedenstellendes Jahr" bilanziert der Verband der deutschen Fruchtwein- und Fruchtschaumwein-Industrie (VdFw). Durch notwendige Preisanpassungen sei der Branchenumsatz um 1,2 Prozent auf 79 Mio. Euro gestiegen.

86 Mio. l Apfelwein, Fruchtwein und verwandte Produkte wurden im vergangenen Jahr in Deutschland vermarktet. Damit lag der Inlandsabsatz mit 0,8 Prozent geringfügig unter dem Vorjahreswert. Trotz des relativ stabilen Ergebnisses sei die betriebswirtschaftliche Situation der Keltereien durch Kostensteigerungen bei der Rohwarenbeschaffung und Produktion nach wie vor angespannt, betonte VdFw-Geschäftsführer Karsten Sennewald.
Apfelwein, der mit 52 Mio. l und einem Anteil von 61 Prozent den Löwenanteil des Branchenabsatzes bestreitet, verlor 2007 1,9 Prozent am Absatz, was der Verband auf das fehlende Sommerwetter zurückführt. Impulse hätten dem Segment naturtrübe sowie neue, besonders milde Apfelweine und Mixgetränke gegeben. Dadurch sei es gelungen, neue Verwender zu gewinnen.
Wachstum verzeichneten 2007 insbesondere die Klassiker: Fruchtperlweine erreichten, nach einem Plus von 3,7 Prozent, ein Absatzvolumen von 9,4 Mio. l. Fruchtwein legte um 10,2 Prozent auf 8,4 Mio. l zu. Gefragt sind vor allem Erd-beer-, Kirsch- und Johannisbeerwein, aber auch Weine aus dunklen Fruchtsorten wie Heidelbeeren, Holunder, Brombeeren und Schlehen.
Das Nischenprodukt Honigwein legte um 2,8 Prozent auf 843.000 l zu. Fruchtweinbowlen und andere Produkte mit 75 Prozent Fruchtweingehalt steigerten ihren Absatz um 14,2 Prozent auf 3,4 Mio. l. Insgesamt wurden in Deutschland 14,3 Mio. l apfel- und fruchtweinhaltige Getränke abgesetzt, darunter beispielsweise Schorlen und Gespritzte sowie Fruchtweincocktails.

GZ 09/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Gleisanschluss

Industrie und Getränkefachgroßhandel nehmen die Schiene ins Visier. Dekarbonisierung und Personalmangel drängen zum Umdenken. 56 Organisationen haben zu Beginn des Jahres die „Charta für die Schiene“ unterschrieben. Die Zeit drängt, denn der Gesetzgeber verlangt bis 2030 eine CO2-Reduktion von 40 Prozent gegenüber 2018. Die Crux: eine marode Bahn.

Aktuelles Interview: Maximilian Huesch

Maximilian Huesch ist Logistikexperte, Beirat und geschäftsführender Partner bei Huesch & Partner. Im Interview mit der GZ macht der Profi deutlich, vor welchen Herausforderungen die Branche steht, den Verkehr aufzugleisen.

Gastkommentar: Marcus Vollmers

Marcus Vollmers ist Geschäftsführer der Get N GmbH & Co. KG in Langenhagen, einem bundesweiten Zusammenschluss regional marktführender Getränke-Fachgroßhandelsunternehmen. Im Gastkommentar erklärt der Geschäftsführer, welche Vorteile eine stärkere Nutzung des Schienenverkehrs in Bezug auf Nachhaltigkeit und Bewältigung des Fachkräftemangels bieten.