Kartellamt verwarnt Edeka

Es ist eine alles andere als alltägliche Maßnahme: Mit der einstweiligen Anordnung gegen die Konzerne Edeka und Tengelmann will das Bundeskartellamt nach eigenen Angaben verhindern, dass vor der Zustimmung der Bundesbehörde bereits Fakten geschaffen werden.

„Die einstweilige Anordnung ist eine Vorsichtsmaßnahme, mit der wir sicherstellen möchten, dass der Status quo zunächst erhalten bleibt“, begründet Behördenchef Andreas Mundt sein Vorgehen.

Mundt stellte aber auch fest, dass dieser Schritt in keinem Zusammenhang mit der Entscheidung des Amtes, die Anfang März nächsten Jahres bekanntgegeben werden soll, über die beabsichtigte Fusion stehe.

Konkret gerügt hatte das Bundeskartellamt u.a. bereits begonnene Verhandlungen der Unternehmen über eine gemeinsame Warenbeschaffung oder eine Veränderung des Filialnetzes. Ehe das Kartellamt final zugestimmt hat, dürfen beispielsweise keine Filialen geschlossen oder sonstige, grundlegende Änderungen vorgenommen worden.

Der Entscheidung über die geplante Fusion wird in der Branche mit großer Spannung entgegengesehen. Nicht zuletzt, das das Kartellamt jüngst die zu große Konzentration im deutschen LEH scharf kritisiert hatte.
 

GZ 08/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Mineral- und Tafelwasserverordnung

Der Entwurf des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zur Neufassung der Mineral- und Tafelwasserverordnung könnte zu Verwerfungen im gesamten Mineralwassermarkt führen. Verbände fordern daher dringend Nachbesserungen.

Aktuelles Interview: Jürgen Reichle, VDM

Jürgen Reichle, Geschäftsführer des Verbands Deutscher Mineralbrunnen, sieht beim vorgelegten Entwurf für die Mineral- und Tafelwasserverodnung Verbesserungsbedarf in mehreren Punkten. Der nächste Schritt sei eine intensive Dialogphase mit Bund und Ländern.

Gastkommentar: Thomas Fischer, DUH

Thomas Fischer, Bereichsleiter Kreislaufwirtschaft bei der Deutschen Umwelthilfe, hält die in der PPWR festgelegt Mehrwegquote von vorerst 10 Prozent für deutlich zu niedrig angesetzt. Ein erhoffter Rückenwind für Mehrweg werde so ausbleiben sagt er und fordert deshalb nationale Maßnahmen zum Mehrwegschutz.