120 Biersommeliers in Lingen bei der Jahreshauptversammlung der Diplom Biersommeliers. (Foto: Verband der Diplom BIersommeliers)
120 Biersommeliers in Lingen bei der Jahreshauptversammlung der Diplom Biersommeliers. (Foto: Verband der Diplom BIersommeliers)

Jahreshauptversammlung der Diplom-Biersommeliers

120 Biersommeliers haben sich im Rahmen der alljährlichen Jahreshauptversammlung des Verband der Diplom Biersommeliers vom 19. bis 20. Oktober 2018 in Lingen, Niedersachsen, getroffen. Auf dem Programm standen eine Weiterbildung, Berichte aus dem Verbandspräsidium und ein geselliges Rahmenprogramm.

Schwerpunkt des Schulungstages am Freitag war die Betrachtung der einzelnen Rohstoffe durch Experten aus den eigenen Reihen. Weyermann und Fördermitglied Barth-Haas Group und berichteten über neue Hopfen- und Malzsorten, Sorten- und Aromavielfalt sowie Weiterbildungsmöglichkeiten im Bereich Sensorik. Wasser- und Biersommelière und neue Geschäftsführerin des Verbandes Nicola Buchner setzte sich mit ihrem Vortrag für die Steigerung der Wertschätzung von Wasser und dessen Einfluss auf alle Bereiche der Bierproduktion und -sensorik ein. Sie zeigte die Lücken in der Forschung auf und kündigte an, das Thema künftig zu vertiefen.

Hefevortrag von Thomas Huber

Im Bereich Hefe schulte der Leiter der Doemes-Hefebank, Thomas Huber, die Biersommeliers und zeigte auf, welche Rückschlüsse sich aufgrund der nachgefragten Hefen ziehen lassen. So zeige sich seit 2010 eine erhöhte Experimentierfreude bei den Brauern, seit 2013 werden vermehrt Brettanomyces-Kulturen (ursprünglich wilder, nun kultivierter Hefestamm, d. Red.) angefragt. Seit 2015 steige laut Huber das Interesse an Hefen, die zur Herstellung von alkoholfreien Bieren genutzt werden können.

Im zweiten Teil des Schulungstages stellte eine Absolventin des Masters of Beer Institutes Irina Zimmermann ihre schriftliche Abschlussarbeit mit dem Thema „Bier und Frauen in Deutschland“ vor. Der diesjährige Gastgeber der Jahresversammlung, Markus Quadt, berichtete im Anschluss, wie er zwei Gastro-Konzepte mit Bierschwerpunkt in Lingen erfolgreich betreibt und ein drittes in wenigen Tagen eröffnen wird.

Arbeitsreiches Jahr 2018

Präsident des Verbandes Christoph Kämpf berichtete den anwesenden Biersommeliers am zweiten Tag über die Fortschritte zur weiteren Professionalisierung des Verbandes. Durch die steigende Anzahl an Biersommeliers, nicht nur national, sondern auch international, würden die Ansprüche größer. So sagte er: „In diesem Jahr konnten viele Dinge angestoßen und auch umgesetzt werden. So ist unsere neue Webseite online, das erste digitale Mitgliedermagazin wurde versendet, und mit Nicola Buchner haben wir eine professionelle und gut vernetzte Geschäftsführerin eingestellt.“.

Darüber hinaus umfasste sein Bericht Themen wie Fördermitglieder, die Arbeit in den Sektionen, die Wichtigkeit eines geschlossenen Auftretens der Biersommeliers sowie die zukünftigen Projekte auf dem Weg zum Berufsverband. Geschäftsführerin Nicola Buchner präsentierte dann ihre Aufgabe und Visionen für den Verband: „Ich setze mich für den Verband ein, halte dem Präsidium den Rücken frei und möchte besonders für jedes Verbandsmitglied da sein. Ich möchte vermitteln, warum man im Verband sein sollte. Der Nutzen muss spürbar werden. Dabei ist für mich ganz entscheidend, dass wir alle von dem großen Erfahrungsschatz aller Mitglieder und dem großen Netzwerk profitieren können, wenn wir es richtig nutzen.“

Ausblick

Die nächste Gelegenheit haben die Biersommeliers hierfür auf dem Frühjahrstreffen in Bern, Schweiz, Ende April 2019. Die nächste Jahreshauptversammlung findet in Obertrum und Salzburg vom 18. bis 20. Oktober 2019 statt.

GZ 08/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Mineral- und Tafelwasserverordnung

Der Entwurf des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zur Neufassung der Mineral- und Tafelwasserverordnung könnte zu Verwerfungen im gesamten Mineralwassermarkt führen. Verbände fordern daher dringend Nachbesserungen.

Aktuelles Interview: Jürgen Reichle, VDM

Jürgen Reichle, Geschäftsführer des Verbands Deutscher Mineralbrunnen, sieht beim vorgelegten Entwurf für die Mineral- und Tafelwasserverodnung Verbesserungsbedarf in mehreren Punkten. Der nächste Schritt sei eine intensive Dialogphase mit Bund und Ländern.

Gastkommentar: Thomas Fischer, DUH

Thomas Fischer, Bereichsleiter Kreislaufwirtschaft bei der Deutschen Umwelthilfe, hält die in der PPWR festgelegt Mehrwegquote von vorerst 10 Prozent für deutlich zu niedrig angesetzt. Ein erhoffter Rückenwind für Mehrweg werde so ausbleiben sagt er und fordert deshalb nationale Maßnahmen zum Mehrwegschutz.