Harte Zeiten für die Brunnen

Trotz einer Absatz- und Umsatzsteigerung von je 2,2 Prozent sieht der Verband Deutscher Mineralbrunnen (VDM) für seine Mitgliedsbetriebe in 2008 ein schwieriges Jahr. Die Zuwächse seien fast ausnahmslos auf das Konto der Billig-Vertriebskanäle gegangen.

Die meisten regionalen bzw. mittelständischen Brunnen in der Branche hätten dagegen - anders als die Discounter - einen rückläufigen Absatz hinnehmen müssen, bilanziert der VDM. Der größte Zuwachs sei dabei auf das Segment der stillen Mineralwässer entfallen, die bei einem Plus von 23 Prozent inzwischen auf einen Marktanteil von neun Prozent kämen. Der Absatz des klassischen Sprudels sei hinge-gen um 1,8 Prozent zurückgegangen - mit einem Marktanteil von 45 Prozent bleibt er aber das stärkste Wassersegment. 2008 sei in Deutschland so viel Mineralwasser getrunken worden wie nie zuvor, nämlich durchschnittlich 138 Liter pro Kopf.
Scharfe Kritik übt VDM-Geschäftsführer Wolfgang Stubbe an dem unverändert hohen Mehrwertsteuersatz für Wasser von 19 Prozent.

GZ 08/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Mineral- und Tafelwasserverordnung

Der Entwurf des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zur Neufassung der Mineral- und Tafelwasserverordnung könnte zu Verwerfungen im gesamten Mineralwassermarkt führen. Verbände fordern daher dringend Nachbesserungen.

Aktuelles Interview: Jürgen Reichle, VDM

Jürgen Reichle, Geschäftsführer des Verbands Deutscher Mineralbrunnen, sieht beim vorgelegten Entwurf für die Mineral- und Tafelwasserverodnung Verbesserungsbedarf in mehreren Punkten. Der nächste Schritt sei eine intensive Dialogphase mit Bund und Ländern.

Gastkommentar: Thomas Fischer, DUH

Thomas Fischer, Bereichsleiter Kreislaufwirtschaft bei der Deutschen Umwelthilfe, hält die in der PPWR festgelegt Mehrwegquote von vorerst 10 Prozent für deutlich zu niedrig angesetzt. Ein erhoffter Rückenwind für Mehrweg werde so ausbleiben sagt er und fordert deshalb nationale Maßnahmen zum Mehrwegschutz.