Große Pläne mit Yeni Raki

Nach der Übernahme ins Portfolio will Diageo den Absatz von Yeni Raki hierzulande deutlich steigern. Konzernweit erwartet man von der Akquisition auch Erfolge im Wachstumsmarkt Türkei.

Infolge der Übernahme des türkischen Spirituosen-Marktführers Mey Içky durch den Konzern im Februar dieses Jahres geht zum 1. Januar 2012 nun auch der Vertrieb in Deutschland auf Diageo über. Wie bereits kurz berichtet, will das Unternehmen Yeni Raki hierzulande als eine weitere Kernmarke führen.
Laut Diageo-Angaben konnte der Anisschnaps in den vergangenen zehn Monaten bereits um rund 16 Prozent in der Menge zulegen; und Deutschland-Geschäftsführer Markus Kramer strebt auch für 2012 "ein Wachstum im deutlich zweistelligen Bereich" an. Hierzu sollten das Vertriebsnetz gestärkt und das Marketing-Budget weiter aufgestockt werden, so Kramer. Dabei werde die Marke auch vom derzeitigen Aufbau des eigenen Außendiensts im Lebensmittelhandel (wir berichteten) profitieren.
Neben den in Deutschland lebenden Türken hofft man, unter den jährlich 4,5 Mio. Türkei-Urlaubern weitere Konsumenten zu finden. Zudem soll die Marke durch Schaffung neuer Konsumanlässe verjüngt werden. Eine neue Werbekampagne "Spirit of Istanbul" ist bereits auf den Weg gebracht.
International betrachtet sichert sich Diageo mit der 1,5 Mrd. Euro schweren Akquisition ein großes Vertriebsnetz für sein Portfolio im Wachstumsmarkt Türkei, da Mey Içky mehr als 50.000 türkische Einzelhändler beliefert. Der führende Spirituosenhersteller und -händler im Land am Bosporus vermarktet bisher bereits neben Raki auch Wodka, Gin, Cognac, Liköre und Wein.
Das Unternehmen erzielte 2010 einen Netto-Umsatz von 375 Mio. Euro. Im laufenden Jahr legte der Absatz in der Türkei um 3,7 Prozent zu, international wuchs die verkaufte Menge sogar um 17 Prozent. Die Marke Yeni ist in mehr als 55 Ländern Europas, des Nahen Ostens und Asiens vertreten. Mit über 31 Mio. l pro Jahr gehört sie zu den Top 20 Spirituosen weltweit.

GZ 09/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Gleisanschluss

Industrie und Getränkefachgroßhandel nehmen die Schiene ins Visier. Dekarbonisierung und Personalmangel drängen zum Umdenken. 56 Organisationen haben zu Beginn des Jahres die „Charta für die Schiene“ unterschrieben. Die Zeit drängt, denn der Gesetzgeber verlangt bis 2030 eine CO2-Reduktion von 40 Prozent gegenüber 2018. Die Crux: eine marode Bahn.

Aktuelles Interview: Maximilian Huesch

Maximilian Huesch ist Logistikexperte, Beirat und geschäftsführender Partner bei Huesch & Partner. Im Interview mit der GZ macht der Profi deutlich, vor welchen Herausforderungen die Branche steht, den Verkehr aufzugleisen.

Gastkommentar: Marcus Vollmers

Marcus Vollmers ist Geschäftsführer der Get N GmbH & Co. KG in Langenhagen, einem bundesweiten Zusammenschluss regional marktführender Getränke-Fachgroßhandelsunternehmen. Im Gastkommentar erklärt der Geschäftsführer, welche Vorteile eine stärkere Nutzung des Schienenverkehrs in Bezug auf Nachhaltigkeit und Bewältigung des Fachkräftemangels bieten.