Roel Annega, seit Juni neuer Vorsitzender der Geschäftsführung, ist zufrieden mit der Entwicklung des Gerolsteiner Brunnen in den ersten sieben Monaten dieses Jahres. (Foto: Gerolsteiner)
Roel Annega, seit Juni neuer Vorsitzender der Geschäftsführung, ist zufrieden mit der Entwicklung des Gerolsteiner Brunnen in den ersten sieben Monaten dieses Jahres. (Foto: Gerolsteiner)

Gerolsteiner präsentiert stabiles Ergebnis

Der Gerolsteiner Brunnen hat seine 7-Monats-Bilanz veröffentlicht: Der Gesamtabsatz ging um 1,0 Prozent auf 4,7 Millionen Hektoliter zurück, der Gesamt-Nettoabsatz liegt mit 182,6 Millionen Euro auf Vorjahresniveau.

Gerolsteiner kann über dieses Ergebnis nicht klagen, wie Roel Annega, seit Juni neuer Vorsitzender der Geschäftsführung des Gerolsteiner Brunnen, bestätigt: „Wir haben trotz des in diesem Jahr später einsetzenden Sommers das Umsatzniveau des Vorjahres erreicht. Vor diesem Hintergrund sind wir mit der Entwicklung der ersten sieben Monate zufrieden.“ Getragen worden sei die Geschäftsentwicklung vom Kernprodukt Gerolsteiner Mineralwasser. Hierbei habe die Sorte Gerolsteiner Naturell (ohne Kohlensäure) die höchsten Zuwächse verzeichnen können. „Stilles Wasser ist seit vielen Jahren ein Trend, das Segment hat an Bedeutung gewonnen", erläutert Annega im Gespräch mit der GETRÄNKE ZEITUNG. Der Geschäftsführer geht davon aus, dass sich dieser Entwicklung auch in den kommenden Jahren weiter fortsetzen wird.

Glas-Mehrweg wächst weiter

Bei den Gebinden performte nach Angaben des Brunnens die Glas-Mehrwegflasche am besten. Insgesamt sei Glas-Mehrweg bis Ende Juli dieses Jahres um 7,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gewachsen. Für die im Jahr 2010 eingeführte 1-Liter-Glas-Mehrwegflasche im 6er-Kasten konnte Gerolsteiner sogar ein Plus von 17,7 Prozent verzeichnen, heißt es seitens des Unternehmens. „Mit der Einführung unserer neuen 0,75-Liter-Glas-Mehrwegndividualflasche im 12er-Kasten kommen wir dem verstärkten Verbraucherwunsch nach Glas-Mehrwegverpackungen weiter entgegen“, ergänzt Annega.

Nachhaltigkeitsengagement weiter ausbauen

Wie der Gerolsteiner Brunnen mitteilt, wird das Thema Nachhaltigkeit in den kommenden Jahren verstärkt in den Fokus genommen. Annega: „Als Mineralbrunnen ist die ökologische und soziale Verantwortung fest in unserer Unternehmensidentität verankert. Es ist unser ureigener Antrieb, möglichst umwelt- und klimaschonend zu wirtschaften, und unserer sozialen Verantwortung für Mitarbeiter und Region gerecht zu werden.“

So haben Ressourcenschonung sowie Quell- und Produktschutz beim Mineralbrunnen oberste Priorität. Die Vulkaneifler kooperieren zur gewässerschonenden Bewirtschaftung eng mit den Landwirten, setzen sich gegen Gesteinsabbau im Quellgebiet ein und fördern Aufforstungsprojekte in der Region, wie Ulrich Rust, Geschäftsführer Technik und Logistik und verantwortlich für Nachhaltigkeit, versichert.

Zudem seien alle Verpackungsmaterialien aus dem Hause Gerolsteiner zu 100 Prozent recyclebar. „Die Gerolsteiner Einwegverpackungen für Erfrischungsgetränke bestehen bereits zu 30 Prozent aus recyceltem PET. Unser Ziel ist es, diesen Anteil für alle Einwegflaschen bis Ende 2019 auf 50 Prozent zu erhöhen und langfristig schrittweise zu steigern“, erläutert Annega. Auf Nachfrage der GETRÄNKE ZEITUNG ergänzt er: „Wir wollen lieber kleine Schritte machen und damit erfolgreich sein, als große Schritte zu machen und zu scheitern." Für Gerolsteiner ist es wichtig, qualitativ hochwertiges rPET zu nutzen, dessen dauerhafte Verfügbarkeit bisher nicht gegeben war. „Unser rPET-Anbieter hat die Kapazität mittlerweile erweitert, weshalb wir das Material nun stärker und dauerhaft nutzen können", sagt Annega.

Wie sich der Brunnen im laufenden Jahr weiter entwickeln wird, dazu wollte Annega im Gespräch mit der GETRÄNKE ZEITUNG noch nicht viel verraten. „Momentan ist es sehr schwierig hier eine Aussage zu treffen. Besondere Wetterspitzen machen es uns schwer zu planen", erklärt er.

GZ 08/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Mineral- und Tafelwasserverordnung

Der Entwurf des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zur Neufassung der Mineral- und Tafelwasserverordnung könnte zu Verwerfungen im gesamten Mineralwassermarkt führen. Verbände fordern daher dringend Nachbesserungen.

Aktuelles Interview: Jürgen Reichle, VDM

Jürgen Reichle, Geschäftsführer des Verbands Deutscher Mineralbrunnen, sieht beim vorgelegten Entwurf für die Mineral- und Tafelwasserverodnung Verbesserungsbedarf in mehreren Punkten. Der nächste Schritt sei eine intensive Dialogphase mit Bund und Ländern.

Gastkommentar: Thomas Fischer, DUH

Thomas Fischer, Bereichsleiter Kreislaufwirtschaft bei der Deutschen Umwelthilfe, hält die in der PPWR festgelegt Mehrwegquote von vorerst 10 Prozent für deutlich zu niedrig angesetzt. Ein erhoffter Rückenwind für Mehrweg werde so ausbleiben sagt er und fordert deshalb nationale Maßnahmen zum Mehrwegschutz.