Das Europäische Parlament wirkt mit Nachdruck auf eine Verschärfung der EU-Alkoholpolitik hin. Mit einer gestern verabschiedeten Entschließung fordern die Abgeordneten die EU-Kommission auf, spätestens 2016 Pläne zu einer neuen Alkoholstrategie vorzulegen. Konkret auf der Wunschliste: EU-weite Kennzeichnungsregelungen sowie Maßnahmen zur Reduzierung des Alkoholkonsums Minderjähriger und zur Bekämpfung von Alkohol am Steuer und in der Schwangerschaft.
Ein zentraler Punkt ist die Forderung, die Angaben des Kaloriengehalts auf der Verpackung zur gesetzlichen Pflicht zu machen. Zudem ruft das Parlament die Kommission auf, eine EU-weite Kennzeichnung zu prüfen, die schwangere Frauen vor Alkoholkonsum und alle Verbraucher vor dem Fahren unter Alkoholeinfluss warnt.
Darüber hinaus stehen Maßnahmen zum Jugendschutz im Fokus. So sollen die Mitgliedsstaaten die Vorschriften zum Mindestalter für den Alkoholkonsum „rigoros durchsetzen“, die Alkoholwerbung und deren Wirkung auf Jugendliche überwachen und „dafür sorgen, dass diese weniger mit entsprechender Werbung in Berührung kommen“. Auch solle erwogen werden, „den Verkauf sehr günstigen Alkohols zu unterbinden“.