Über 500 Händler besuchten den Zukunftskongress der Rid-Stiftung. (Foto: GZ/ja)
Über 500 Händler besuchten den Zukunftskongress der Rid-Stiftung. (Foto: GZ/ja)

Einzelhandel besucht Zukunftskongress

Wie sehr sich der Fachhandel in diesen Zeiten Hilfestellung erwünscht, hat die beeindruckende Teilnehmerzahl von rund 550 Einzelhändler gezeigt. Sie alle kamen am 25. Oktober ins Münchner Sofitel. Die Rid-Stiftung, die aus dem unternehmerischen Erfolg des Münchner Unternehmens Bettenrid hervorging, hatte wieder einmal zum Zukunftskongress geladen. Die Jubiläumsveranstaltung – die Stiftung hatte der Unternehmer Dr. Günther Rid (1929 – 1992) am 3. März 1988 gegründet - stand in diesem Jahr unter dem Motto „Inspiration & Leidenschaft für den Einzelhandel“.

Seit 30 Jahren fördert die Rid-Stiftung bayerische Einzelhändler. „Wir wollen durch Einzigartigkeit in Qualität und Leistung ein Vorbild für den Einzelhandel sein und für die Gestaltung seiner Zukunft immer wieder Impulse geben“, sagte Dr. Günther Rid schon zu seinen Lebzeiten. Seine Aussage hat bis heute Bestand, wie die Verantwortlichen betonten.

Wirtschaftlicher Erfolg hat viel mit Kompetenzen zu tun. Dabei Hilfestellung zu geben, ist der zentrale Zweck der Stiftung. In der formalen Sprache der Stiftungssatzung liest sich das etwas sperrig: „Förderung der Berufsausbildung des Führungsnachwuchses im bayerischen Einzelhandel unter besonderer Berücksichtigung mittelständischer Unternehmen aller Fachrichtungen und Vertriebsformen.“

„Der Einzelhandel ist mehr als nur ein Wirtschaftsfaktor“, sagte Franz Josef Pschierer, Bayerischer Staatsminister für Wirtschaft, Energie und Technologie, vor den gebannt zuhörenden Fachhändler. „Er prägt, zusammen mit der Gastronomie, das Gesicht der Innenstädte. Erst ein vielfältiger Einzelhandel macht Städte und Kommunen lebenswert.“ Was folgte, war ein flammender Appell an die Kommunalpolitiker in diesem Land. Diese könnten oft mit ganz einfachen Mitteln das Leben der Händler vereinfachen. Mit ein bisschen gutem Willen könne man bei vielen Problemen Lösungswege finden, ohne gleich die Gesetze ändern zu müssen. „Es geht hierbei immerhin um lebendige Innenstädte. Wir brauchen eine regionale Identität“, sagte der Minister.

Was Franz Josef Pschierer des Weiteren anprangerte, war die Doppelmoral so mancher Verbraucher: „Sich erst über langweilige und aussterbende Innenstädte beklagen und dann im Internet einkaufen. Das passt nicht zusammen!“ Viele Verbraucher sollten ihr Konsumverhalten überdenken, schließlich seien sie es, die mit ihrem Geldbeutel über Wohl und Wehe der Innenstädte entscheiden.

Der 25. Oktober war voll mit Programm für die teilnehmenden Händler. Zwei Mal sechs parallel stattfindende Workshops gab es, von der „Nachwuchsentwicklung im Einzelhandel“ und „moderner Kundeninteraktion“ hin zu „Der Mittelstand investiert in die Zukunft“ und „Experimentieren im Handel der Zukunft“ bis zu Kundenbeziehungsmanagement, Content Marketing, E-Commerce und „Service-Exzellenz im Einzelhandel“ war wohl für jeden Geschmack etwas dabei.

In der GETRÄNKE ZEITUNG 24 (Erscheinungstermin 22. November) gehen wir näher auf diese Themen ein, stellen Ihnen Ergebnisse ausgewählter Workshops vor, um diese mit dem Getränkehandel zu erörtern. Seien Sie also gespannt.

GZ 09/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Gleisanschluss

Industrie und Getränkefachgroßhandel nehmen die Schiene ins Visier. Dekarbonisierung und Personalmangel drängen zum Umdenken. 56 Organisationen haben zu Beginn des Jahres die „Charta für die Schiene“ unterschrieben. Die Zeit drängt, denn der Gesetzgeber verlangt bis 2030 eine CO2-Reduktion von 40 Prozent gegenüber 2018. Die Crux: eine marode Bahn.

Aktuelles Interview: Maximilian Huesch

Maximilian Huesch ist Logistikexperte, Beirat und geschäftsführender Partner bei Huesch & Partner. Im Interview mit der GZ macht der Profi deutlich, vor welchen Herausforderungen die Branche steht, den Verkehr aufzugleisen.

Gastkommentar: Marcus Vollmers

Marcus Vollmers ist Geschäftsführer der Get N GmbH & Co. KG in Langenhagen, einem bundesweiten Zusammenschluss regional marktführender Getränke-Fachgroßhandelsunternehmen. Im Gastkommentar erklärt der Geschäftsführer, welche Vorteile eine stärkere Nutzung des Schienenverkehrs in Bezug auf Nachhaltigkeit und Bewältigung des Fachkräftemangels bieten.