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Edeka/Tengelmann wollen Ministererlaubnis

Die LEH-Konzerne Edeka und Tengelmann setzen nach dem Übernahme-Veto des Kartellamtes offenbar auf eine politische Lösung.

Auf die Möglichkeit einer so genannten Ministererlaubnis hatte die GETRÄNKE ZEITUNG bereits in ihrem Beitrag vor vier Wochen hingewiesen (lesen Sie mehr). Denn anders als bei einer kartellrechtlichen Entscheidung spielen bei einer Ministerlaubnis auch Gründe, wie beispielsweise der Erhalt von Arbeitsplätzen oder andere wichtige wirtschaftliche Faktoren, eine Rolle. Einen solchen Antrag haben die Unternehmen nun an Wirtschaftsminister Gabriel (SPD) gestellt. Die Frist für den gerichtlichen Klageweg endet am kommenden Montag, 4. Mai.

"Wir sind überzeugt, dass die tatsächlichen gesamtwirtschaftlichen Vorteile unseres Fusionsvorhabens die rein wettbewerbsrechtlichen Kritikpunkte des Bundeskartellamtes weit überwiegen", begründet Tengelmann-Chef Karl-Erivan Haub die Entscheidung. Die rund 16.000 Arbeitsplätze bei Tengelmann könnten nur durch die beabsichtigte Fusion gesichert werden.

Unterdessen hat die Rewe Group, die ebenfalls Interesse an den Tengelmann-Märkten angemeldet hatte, erklärt, bei dem Verfahren für eine Ministererlaubnis einen Antrag auf Beiladung zu stellen, um ihre ablehnende Position zu bekräftigen. Das Argument, die Arbeitsplätze bei Tengelmann könnten nur durch eine solche Fusion gesichert werden, "ist und bleibt falsch", so Rewe-Sprecher Martin Brüning. "Für Kaiser's Tengelmann gibt es weiterhin andere Optionen, zu denen auch die Bereitschaft von Rewe gehört, bei einer Übernahme alle Arbeitsplätze zu sichern", betont Brüning.

 

 

GZ 09/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Gleisanschluss

Industrie und Getränkefachgroßhandel nehmen die Schiene ins Visier. Dekarbonisierung und Personalmangel drängen zum Umdenken. 56 Organisationen haben zu Beginn des Jahres die „Charta für die Schiene“ unterschrieben. Die Zeit drängt, denn der Gesetzgeber verlangt bis 2030 eine CO2-Reduktion von 40 Prozent gegenüber 2018. Die Crux: eine marode Bahn.

Aktuelles Interview: Maximilian Huesch

Maximilian Huesch ist Logistikexperte, Beirat und geschäftsführender Partner bei Huesch & Partner. Im Interview mit der GZ macht der Profi deutlich, vor welchen Herausforderungen die Branche steht, den Verkehr aufzugleisen.

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Marcus Vollmers ist Geschäftsführer der Get N GmbH & Co. KG in Langenhagen, einem bundesweiten Zusammenschluss regional marktführender Getränke-Fachgroßhandelsunternehmen. Im Gastkommentar erklärt der Geschäftsführer, welche Vorteile eine stärkere Nutzung des Schienenverkehrs in Bezug auf Nachhaltigkeit und Bewältigung des Fachkräftemangels bieten.