Ein Großteil des Kunststoffmülls in den Ozeanen zersetzt sich ohnehin zu Mikroplastik und ist nicht mehr aus dem Wasser herauszuholen, bemängelt die DUH. (Foto: Pixabay)
Ein Großteil des Kunststoffmülls in den Ozeanen zersetzt sich ohnehin zu Mikroplastik und ist nicht mehr aus dem Wasser herauszuholen, bemängelt die DUH. (Foto: Pixabay)

DUH nimmt Coca-Cola ins Visier

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) kritisiert den Getränkehersteller Coca-Cola für dreistes Greenwashing mit Einweg-Plastikflaschen, die aus 25 Prozent Meeresplastik bestehen sollen. Dieser innovative Recyclingansatz diene nach Einschätzung der DUH dazu, die Vermüllung der Meere mit Plastikabfällen zu legitimieren und sogar als etwas Positives darzustellen. Jährlich verenden Millionen Meereslebewesen und Seevögel an den Folgen von Plastikabfällen in den Ozeanen, geht die Umweltorganisation mit dem amerikanischen Getränkekonzern hart ins Gericht.

Nach Einschätzung des Umwelt- und Verbraucherschutzverbandes, so die DUH, könne die Vermüllung der Meere kein Ausgangspunkt für einen innovativen Recyclingkreislauf sein. Das Plastikproblem müsse am Anfang und nicht am Ende gelöst werden. Daher sollte Coca-Cola auf Einweg-Plastikflaschen verzichten und Abfälle durch den Einsatz wiederverwendbarer Mehrwegflaschen vermeiden, fordert die DUH. Coca-Cola müsse sich als größter Getränkehersteller zudem weltweit für Pfandsysteme stark machen, damit Getränkeverpackungen im Handel zurückgegeben und nicht in der Umwelt entsorgt werden.

„Ein aktuell veröffentlichter Bericht der Initiative Break Free From Plastic belegt, dass in 484 durchgeführten Aufräumaktionen in über 50 Ländern Coca-Cola als einer der Hauptverursacher von Plastikverschmutzung identifiziert wurde", prangert die Stellvertretende DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz an. Durch den konsequenten Einsatz wiederbefüllbarer Mehrwegflaschen könne Müll vermieden, Ressourcen eingespart und das Klima geschützt werden. Coca-Cola aber präsentiere sich mit ihrer aktuellen Recycling-Innovation als Wolf im Schafspelz: "Erneut liegt der Fokus eben nicht auf Abfallvermeidung, sondern auf unökologischen Wegwerfverpackungen und der Fortsetzung des Plastikirrsinns“, kritisiert Metz.

"Anstatt nachhaltig zu agieren und auf umweltfreundliche Mehrwegflaschen zu setzen, treibt Coca-Cola weltweit seine Strategie für Einweg-Plastikflaschen und Getränkedosen voran. In Deutschland unterläuft Coca-Cola die Mehrwegquote von 70 Prozent aus dem Verpackungsgesetz“, sagt Thomas Fischer, Leiter für Kreislaufwirtschaft bei der DUH. // pip

 

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GZ 09/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Gleisanschluss

Industrie und Getränkefachgroßhandel nehmen die Schiene ins Visier. Dekarbonisierung und Personalmangel drängen zum Umdenken. 56 Organisationen haben zu Beginn des Jahres die „Charta für die Schiene“ unterschrieben. Die Zeit drängt, denn der Gesetzgeber verlangt bis 2030 eine CO2-Reduktion von 40 Prozent gegenüber 2018. Die Crux: eine marode Bahn.

Aktuelles Interview: Maximilian Huesch

Maximilian Huesch ist Logistikexperte, Beirat und geschäftsführender Partner bei Huesch & Partner. Im Interview mit der GZ macht der Profi deutlich, vor welchen Herausforderungen die Branche steht, den Verkehr aufzugleisen.

Gastkommentar: Marcus Vollmers

Marcus Vollmers ist Geschäftsführer der Get N GmbH & Co. KG in Langenhagen, einem bundesweiten Zusammenschluss regional marktführender Getränke-Fachgroßhandelsunternehmen. Im Gastkommentar erklärt der Geschäftsführer, welche Vorteile eine stärkere Nutzung des Schienenverkehrs in Bezug auf Nachhaltigkeit und Bewältigung des Fachkräftemangels bieten.