Dialog statt Verbote

Der neue Präsident des deutschen Brauer-Bundes, Wolfgang Burgard, setzt bei der Frage zur Bekämpfung von Alkoholmissbrauch auf den Dialog und Verantwortung. Repressiven Maßnahmen steht Burgard äußerst kritisch gegenüber.

So begrüße die deutsche Brauwirtschaft die Präventionsansätze in den vom Drogen- und Suchtrat in Berlin vorgestellten "Empfehlungen für ein nationales Aktionsprogramm zur Alkoholprävention". Sie stehe den ebenfalls ausgesprochenen repressiven Maßnahmen aber sehr kritisch gegenüber.
Alle wesentlichen Maßnahmen zielten auf die Reduktion des Gesamtkonsums von alkoholischen Getränken in Deutschland ab, obwohl dem Drogen- und Suchtrat bewusst sei, dass es keinen Zusammenhang zwischen dem Gesamtkonsum und den Missbrauchsfällen speziell unter Jugendlichen gebe, heißt es seitens des Brauer-Bundes. Seit 1999 sei nach Angaben des statistischen Bundesamtes der Alkoholkonsum in Deutschland belegbar rückläufig. Dennoch hätten die Fälle exzessiven Alkoholkonsums unter Jugendlichen in den letzten Jahren zugenommen.
Aus Sicht der Brauwirtschaft sind Verbote und Reglementierungen zur Bekämpfung des Missbrauchs nicht zielführend. Deswegen empfiehlt die Brauwirtschaft bundesweite einheitliche Präventions-, Aufklärungs- und Mobilisierungs-Kampagnen, die an den tatsächlichen Ursachen des Missbrauchs ansetzten. Die bisherigen Bemühungen von Seiten der Politik erreichten vor allem die Zielgruppe der Jugendlichen nicht. Wolfgang Burgard, Präsident des Deutschen Brauer-Bundes: "Wir brauchen keine neuen Beschränkungen, Reglementierungen, Bestimmungen, Verbote oder Gesetze. Wir müssen die bestehenden Jugendschutzgesetze und Regelungen nur anwenden und einhalten", so Burgard weiter.
Neben Wolfgang Burgard als neuem Präsidenten wählte der Deutsche Brauer-Bund zu seinen Vizepräsidenten den Geschäftsführer der Meckatzer Löwenbräu, Michael Weiß, und den Geschäftsführer Marketing und Vetrieb der Bitbruger Braugruppe, Peter Rikowski.
Ferner gehören dem neuen Präsidium des Brauer-Bundes an: Andreas Walter, Georg Schneider, Heinrich Becker, Dr. Hans-Georg Eils, Michael Hollmann und Erich Lauwers.

GZ 09/24

Themen der Ausgabe

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Industrie und Getränkefachgroßhandel nehmen die Schiene ins Visier. Dekarbonisierung und Personalmangel drängen zum Umdenken. 56 Organisationen haben zu Beginn des Jahres die „Charta für die Schiene“ unterschrieben. Die Zeit drängt, denn der Gesetzgeber verlangt bis 2030 eine CO2-Reduktion von 40 Prozent gegenüber 2018. Die Crux: eine marode Bahn.

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Maximilian Huesch ist Logistikexperte, Beirat und geschäftsführender Partner bei Huesch & Partner. Im Interview mit der GZ macht der Profi deutlich, vor welchen Herausforderungen die Branche steht, den Verkehr aufzugleisen.

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Marcus Vollmers ist Geschäftsführer der Get N GmbH & Co. KG in Langenhagen, einem bundesweiten Zusammenschluss regional marktführender Getränke-Fachgroßhandelsunternehmen. Im Gastkommentar erklärt der Geschäftsführer, welche Vorteile eine stärkere Nutzung des Schienenverkehrs in Bezug auf Nachhaltigkeit und Bewältigung des Fachkräftemangels bieten.