Selbst die sechs globalen Asse im Portfolio von Diageo vermochten den drastischen Gewinneinbruch nicht zu verhindern. (Foto: Diageo)
Selbst die sechs globalen Asse im Portfolio von Diageo vermochten den drastischen Gewinneinbruch nicht zu verhindern. (Foto: Diageo)

Diageo: Gewinneinbruch von gut 50 Prozent

Der weltgrößte Spirituosenkonzern (Johnnie Walker, Baileys, Captain Morgan) hatte ein Geschäftsjahr (Juli 2019 – Juni 2020), das von zwei unterschiedlichen Hälften geprägt war: einer guten - und dann kam Corona.

Der ausgewiesene Nettoumsatz (13,6 Milliarden Euro) ging aufgrund organischer Rückgänge um 8,7 Prozent zurück, verlautbarte das Unternehmen. Der berichtigte Betriebsgewinn (2,32 Milliarden Euro) ging um 47,1 Prozent zurück, was hauptsächlich auf betriebliche Sonderposten und den organischen Nettoumsatz zurückzuführen sei, so Diageo.

Der organische Nettoumsatz sank um 8,4 Prozent, wobei das Wachstum in Nordamerika durch Rückgänge in allen anderen Regionen mehr als ausgeglichen worden sei. Das organische Volumen fiel um 11,2 Prozent zurück.

Der organische Betriebsgewinn ging um 14,4 Prozent zurück und lag damit laut Diageo über dem organischen Nettoumsatz, was auf Volumenrückgänge, Kosteninflation und nicht absorbierte Fixkosten zurückzuführen sei, die teilweise durch kurzfristige Kostensenkungen und laufende Produktivitätsvorteile ausgeglichen worden seien.

Ivan Menezes, Chief Executive, kommentierte die Ergebnisse wie folgt: „Das Geschäftsjahr 20 war ein Jahr mit zwei Hälften: Nach einer guten, beständigen Leistung in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2020 stellte der Ausbruch von Covid-19 unser Unternehmen vor große Herausforderungen und wirkte sich auf die Gesamtjahresleistung aus. In diesen herausfordernden Zeiten haben wir schnell gehandelt, um unsere Mitarbeiter und unser Geschäft zu schützen und unsere Kunden, Partner und Gemeinden zu unterstützen.“

Die Maßnahmen, die man in den letzten sechs Jahren zur Stärkung von Diageo ergriffen habe, bildeten eine solide Grundlage, um auf die Auswirkungen der Pandemie zu reagieren. Man sei jetzt ein agileres, effizienteres und effektiveres Unternehmen, so Menezes.

„Wir haben in der zweiten Hälfte des 20. Finanzjahres entscheidende Maßnahmen ergriffen, indem wir unsere Kosten strikt kontrolliert, diskretionäre Ausgaben reduziert und Ressourcen innerhalb der Gruppe umverteilt haben.“ Man habe die eigene Datenanalyse- und Technologie-Tools weiter verbessert, um schnell auf die durch die Pandemie ausgelösten lokalen Verbraucher- und Kundenverschiebungen reagieren zu können. Man habe zudem die Liquidität gestärkt, was dem Unternehmen die Flexibilität gebe, weiterhin langfristig effektiv in das Geschäft zu investieren.

Auch wenn der Verlauf der Erholung ungewiss sei und die Volatilität bis ins 21. Fiskaljahr anhalten dürfte, ist Menezes ich von unserer Strategie und der Widerstandsfähigkeit unseres Unternehmens überzeugt und sehr stolz auf die Art und Weise, wie „unsere Mitarbeiter darauf reagiert haben. Wir sind gut positioniert, um gestärkt daraus hervorzugehen". //pip

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GZ 09/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Gleisanschluss

Industrie und Getränkefachgroßhandel nehmen die Schiene ins Visier. Dekarbonisierung und Personalmangel drängen zum Umdenken. 56 Organisationen haben zu Beginn des Jahres die „Charta für die Schiene“ unterschrieben. Die Zeit drängt, denn der Gesetzgeber verlangt bis 2030 eine CO2-Reduktion von 40 Prozent gegenüber 2018. Die Crux: eine marode Bahn.

Aktuelles Interview: Maximilian Huesch

Maximilian Huesch ist Logistikexperte, Beirat und geschäftsführender Partner bei Huesch & Partner. Im Interview mit der GZ macht der Profi deutlich, vor welchen Herausforderungen die Branche steht, den Verkehr aufzugleisen.

Gastkommentar: Marcus Vollmers

Marcus Vollmers ist Geschäftsführer der Get N GmbH & Co. KG in Langenhagen, einem bundesweiten Zusammenschluss regional marktführender Getränke-Fachgroßhandelsunternehmen. Im Gastkommentar erklärt der Geschäftsführer, welche Vorteile eine stärkere Nutzung des Schienenverkehrs in Bezug auf Nachhaltigkeit und Bewältigung des Fachkräftemangels bieten.