Während Getränkeabholmärkte und der Lebensmitteleinzelhandel sich im März kaum retten konnten vor dem Bier-Ansturm der Verbraucher, brach der Absatz in der Gastronomie ein. (Foto: Pixabay)
Während Getränkeabholmärkte und der Lebensmitteleinzelhandel sich im März kaum retten konnten vor dem Bier-Ansturm der Verbraucher, brach der Absatz in der Gastronomie ein. (Foto: Pixabay)

Corona treibt den Heimkonsum bei Bier

Nicht nur bei Klopapier haben die Verbraucher nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) über Gebühr zugeschlagen. Auch beim Bier bunkerten die Konsumenten was das Bierangebot in Getränkemärkten und Lebensmittelmärkten hergab, um sich für die Coronakrise daheim ausreichend zu bevorraten. So schlug im März im Vergleich zum Vorjahresmonat ein Absatzzuwachs von mehr als 13 Prozent zu Buche. Im Zeitraum Januar bis März wurden mengenmäßig rund 2 Prozent mehr Bier abgesetzt. Zur Freude und zum Leidwesen von Getränkehändlern und Herstellern, die sich einerseits über die Corona bedingte Konjunktur freuten, andererseits aber aufgrund der Lagerung von Gebinden und Getränkekästen in den heimischen vier Wänden in die Bredoullie beim Leergut gerieten. 

In der Gesamtbetrachtung aber hat die Coronakriese im März mit einem Absatzminus von 3,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat die Bilanz schon begonnen einzutrüben. Von Januar bis Ende März dieses Jahres lief ein Minus von 1,5 Prozent beim Bierabsatz auf. Die Zahlen sind praktisch das Spiegelbild zum boomenden Lebensmitteleinzelhandel. Wohingegen sich die Gastronomie seit Verhängung des Lockdowns Mitte März als der große Verlierer darstellt - und die Bierabsätze somit in den negativen Strudel sog. 

Noch heftiger erwischte es die Bierhersteller beim Export in die EU-Staaten: Dort brach der Markt im März um gut ein Viertel (-24,9 Prozent) ein. Was einem Minus von 9,5 Prozent im Zeitraum Januar bis März entspricht. //pip

GZ 08/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Mineral- und Tafelwasserverordnung

Der Entwurf des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zur Neufassung der Mineral- und Tafelwasserverordnung könnte zu Verwerfungen im gesamten Mineralwassermarkt führen. Verbände fordern daher dringend Nachbesserungen.

Aktuelles Interview: Jürgen Reichle, VDM

Jürgen Reichle, Geschäftsführer des Verbands Deutscher Mineralbrunnen, sieht beim vorgelegten Entwurf für die Mineral- und Tafelwasserverodnung Verbesserungsbedarf in mehreren Punkten. Der nächste Schritt sei eine intensive Dialogphase mit Bund und Ländern.

Gastkommentar: Thomas Fischer, DUH

Thomas Fischer, Bereichsleiter Kreislaufwirtschaft bei der Deutschen Umwelthilfe, hält die in der PPWR festgelegt Mehrwegquote von vorerst 10 Prozent für deutlich zu niedrig angesetzt. Ein erhoffter Rückenwind für Mehrweg werde so ausbleiben sagt er und fordert deshalb nationale Maßnahmen zum Mehrwegschutz.