Unterm Strich plant CCEP DE, an den Standorten Liederbach, Sulzbach und Bad Neuenahr 350 Arbeitsplätze abzubauen. (Foto: CCEP DE)
Unterm Strich plant CCEP DE, an den Standorten Liederbach, Sulzbach und Bad Neuenahr 350 Arbeitsplätze abzubauen. (Foto: CCEP DE)

Coca-Cola schließt zwei Produktionsstandorte

Coca-Cola European Partners Deutschland (CCEP DE) hat angekündigt, die Produktionsstandorte in Liederbach und Sulzbach zu schließen. Zudem soll die Marke Apollinaris künftig nur noch in der Gastronomie erhältlich sein.

Zum 15. November 2021 soll der Standort Liederbach nach Angaben der CCEP DE vollständig geschlossen werden. Die Produktion werde bereits zum 16. Juli 2021 eingestellt. Die Standortdichte im Südwesten Deutschlands sei sehr hoch und für Liederbach sehe das Unternehmen keine weiteren Ausbau- und Wachstumsmöglichkeiten, heißt es seitens Coca-Cola. Insgesamt 250 Mitarbeiter seien von der Schließung betroffen.

Das Produktionsvolumen der Mehrweg-PET- sowie der kleinen Einwegpfandflaschen-Linie soll innerhalb des Netzwerkes verteilt werden und so die Auslastung erhöhen. Die große Einwegpfandflaschen-Linie wird laut CCEP DE an den Standort in Karlsruhe verlegt. Die Logistik-Aktivitäten, das Geschäft mit Getränkeautomaten sowie der Kundenservice sollen an einem neuen Standort im Großraum Frankfurt angesiedelt werden, um so, gemeinsam mit dem Außendienst, gut 210 Arbeitsplätze in der Region zu erhalten. In Karlsruhe werden durch die versetzte Linie 36 Stellen geschaffen.

Wassermarke Sodenthaler wird eingestellt

Die Standortschließung in Sulzbach/Soden gehe einher mit der Aufgabe der Herstellung und des Vertriebs des Mineralwassers Sodenthaler. Dieses soll zum 30. Juni 2021 eingestellt werden. Alternativ sei seitens Coca-Cola auch ein Verkauf des Standorts und der Marke Sodenthaler vorstellbar. Grund für das Einstellen der Marke sei das „extrem wettbewerbsintensive Wassergeschäft in Deutschland“, wie es in einer Mitteilung des Unternehmens heißt.

Apollinaris ab März 2021 nicht mehr im Handel

Coca-Cola Deutschland habe sich zudem entschieden, dass die Mineralwassermarke Apollinaris künftig ausschließlich im Außer-Haus-Markt erhältlich sei. Ab dem 1. März 2021 sollen Apollinaris und alle Untermarken nicht mehr im Handel angeboten werden. Im Handel konzentriere sich das Unternehmen eigenen Angaben zufolge auf die Mineralwassermarke Vio.

Trotz dieser Umstrukturierung soll der Standort in Bad Neuenahr erhalten bleiben. Dort sollen weiterhin kohlensäurehaltige Erfrischungsgetränke sowie Apollinaris Selection für die Gastronomie abgefüllt werden. Zum 28. Februar 2021 werde die Herstellung und der Vertrieb von Apollinaris Classic, Apollinaris Medium, Apollinaris Lemon, Apollinaris Big Apple, Apollinaris Presta und des Heppinger Heilwassers eingestellt, was zur Folge hat, dass in Bad Neuenahr insgesamt 80 Stellen abgebaut werden.

Fachbereiche werden zentralisiert

Vor dem Hintergrund des herausfordernden Marktumfeldes seien auch in einzelnen Fachbereichen der deutschen Organisation Veränderungen geplant: So sollen in den Abteilungen Customer Service & Supply Chain, Business Planning &Technology, Finanzen, People & Culture und Sales & Marketing rund 85 Stellen in Deutschland entfallen.

Die anstehenden Veränderungen sollen nach Aussage von Tilmann Rothhammer, Geschäftsführer Customer Service & Supply Chain bei CCEP DE, „sozial verantwortlich und transparent“ umgesetzt werden. Die geplanten Änderungen seien notwendig, um das Geschäft weiter zu vereinfachen und den Marktanforderungen anzupassen, um weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben.

Die geplanten Änderungen an den genannten Standorten betreffen insgesamt 485 Arbeitsplätze, die entweder wegfallen oder verlagert werden. Gleichzeitig entstehen laut Coca-Cola im Großraum Frankfurt und in Karlsruhe 120 neue Arbeitsplätze. 350 Stellen sollen schlussendlich abgebaut werden. In den kommenden Tagen sollen Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern zur Umsetzung der Maßnahmen gemäß dem Tarifvertrag beginnen. // lg

GZ 07/24

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