Apfelsaft wird knapp

Saftbranche. Wenige Wochen vor Beginn der Apfelernte in Europa und auch Deutschland warnt der Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie (VdF) vor einer Verknappung der Rohware. Die Folgen wären höhere Einkaufs- und damit auch Abgabepreise.

"Noch wissen wir nicht genau, wie hoch in den einzelnen EU-Ländern die Ausfälle bei der Kernobstern-
te von Äpfel und Birnen sein werden. Sicher ist jedoch, dass weniger Rohware zur Verfügung stehen wird als im letzten Jahr", macht VdF-Geschäftsführer Klaus Sondhauß deutlich. Entsprechende Informationen gebe es zudem aus Russland und China.
Somit sei zu erwarten, dass noch vor der neuen Apfelernte sowohl eine Verknappung der Halbwaren als auch erhöhte Preise bei Halbwaren für Apfelsaft kommen würden. "Dies hat unweigerlich zur Folge, dass die Preise pro Liter um ca. 50 Prozent ansteigen müssen, ebenso für Apfelsaftschorle", betonte der VdF.
Der VdF kann nach eigenen Angaben die Preisentwicklung dann genau prognostizieren, wenn von den anderen EU-Ländern, aber auch aus Russland und der Ukraine sowie Deutschland die Daten der erwarteten Erntemengen vorliegen. Für Deutschland könne die Erntemenge aufgrund der Kelterapfelbehangschätzung sehr genau ermittelt werden.
Zwar tue der VdF und seine Mitgliedsunternehmen alles Erdenkliche, um die Produkte in ausreichender Menge zur Verfügung zu stellen, aber, so Sondhauß: "Schon heute ist aufgrund der Rohstoffverknappung absehbar, dass dies nicht ohne Steigerungen der Verbraucherpreise bei Apfelsaft gehen wird."

GZ 08/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Mineral- und Tafelwasserverordnung

Der Entwurf des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zur Neufassung der Mineral- und Tafelwasserverordnung könnte zu Verwerfungen im gesamten Mineralwassermarkt führen. Verbände fordern daher dringend Nachbesserungen.

Aktuelles Interview: Jürgen Reichle, VDM

Jürgen Reichle, Geschäftsführer des Verbands Deutscher Mineralbrunnen, sieht beim vorgelegten Entwurf für die Mineral- und Tafelwasserverodnung Verbesserungsbedarf in mehreren Punkten. Der nächste Schritt sei eine intensive Dialogphase mit Bund und Ländern.

Gastkommentar: Thomas Fischer, DUH

Thomas Fischer, Bereichsleiter Kreislaufwirtschaft bei der Deutschen Umwelthilfe, hält die in der PPWR festgelegt Mehrwegquote von vorerst 10 Prozent für deutlich zu niedrig angesetzt. Ein erhoffter Rückenwind für Mehrweg werde so ausbleiben sagt er und fordert deshalb nationale Maßnahmen zum Mehrwegschutz.