Vorstand Heinz Christ (links) und Betriebsleiter Thomas Wieczorek beim Spatenstich. (Foto: Allgäuer Brauhaus)
Vorstand Heinz Christ (links) und Betriebsleiter Thomas Wieczorek beim Spatenstich. (Foto: Allgäuer Brauhaus)

Allgäuer Brauhaus: Spatenstich trotz Corona

Mit einem geplanten Investitionsvolumen von rund 16 Millionen Euro will das Allgäuer Brauhaus (Radeberger Gruppe) seine Braustätte in Marktoberdorf um eine zweite Flaschenabfüllanlage erweitern und somit seine Lieferfähigkeit absichern. Das Bauvorhaben schließt einen Hallenneubau ein und soll bis zum Sommer 2021 abgeschlossen sein. Es ist zugleich ein klares Bekenntnis zur Heimatregion Allgäu.

Positives Signal in Krisenzeiten

„Wir stehen vor einer unserer größten Investitionen in der Technik und Logistik“, so Vorstand Heinz Christ. „Das ist ein positives Signal – gerade auch in einer Zeit, in der Deutschland vor großen wirtschaftlichen Herausforderungen infolge der Corona-Pandemie steht und insbesondere der Biermarkt massive Absatzrückgänge verkraften muss.“

Trotzdem halte die Traditionsbrauerei an ihrem Vorhaben fest, ihre Braustätte auszubauen und damit ihre Zukunftsfähigkeit zu festigen. Thomas Wieczorek: „Herzstück unseres Bauvorhabens ist die Installation einer zweiten Abfülllinie, die auf Bügelflaschen spezialisiert ist und dabei modernste Technik mit höchster Effizienz vereint, um bestmögliche Qualität ressourcenschonend zu erreichen.“

Erfolg durch Allgäuer Büble

Vor allem die erfolgreiche Entwicklung der Allgäuer Büble Biere sei ursächlich für das Großprojekt: In den vergangenen Jahren hatte die Bügelspezialität stets prozentual zweistellige Zuwächse in einem tendenziell rückläufigen Biermarkt verzeichnet. Heinz Christ: „Auch wenn die Corona-Krise das Absatzwachstum gebremst hat, wollen wir uns weiterhin dem anspruchsvollen Wettbewerb stellen – und der setzt bei saisonalen Spitzen eine durchgehende Lieferfähigkeit voraus, in die wir nun mit einer zweiten Abfüllanlage investieren.“ Diese bringe mit einer Kapazität von 24.000 Flaschen pro Stunde erhebliche Entlastung für die bisher – und auch weiterhin – genutzte erste Abfülllinie, die mit maximal 28.000 Flaschen pro Stunde dauerhaft an der Kapazitätsgrenze laufe, heißt es nach Angaben der Brauerei.

Marktstellung ausfüllen, festigen, ausbauen

„Uns ist bewusst, dass unser Vorhaben ohne das verantwortungsvolle Handeln unserer gesamten Belegschaft und ohne die Unterstützung unserer Anteilseigner nicht umsetzbar wäre“, weiß Thomas Wieczorek. Umso mehr sei die gesamte Allgäuer Brauhaus Mannschaft jetzt gefordert, die Stellung der Traditionsbrauerei auch in einem sich massiv verändernden Marktumfeld verantwortungsvoll auszufüllen, zu festigen und perspektivisch weiter auszubauen. //pip

GZ 08/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Mineral- und Tafelwasserverordnung

Der Entwurf des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zur Neufassung der Mineral- und Tafelwasserverordnung könnte zu Verwerfungen im gesamten Mineralwassermarkt führen. Verbände fordern daher dringend Nachbesserungen.

Aktuelles Interview: Jürgen Reichle, VDM

Jürgen Reichle, Geschäftsführer des Verbands Deutscher Mineralbrunnen, sieht beim vorgelegten Entwurf für die Mineral- und Tafelwasserverodnung Verbesserungsbedarf in mehreren Punkten. Der nächste Schritt sei eine intensive Dialogphase mit Bund und Ländern.

Gastkommentar: Thomas Fischer, DUH

Thomas Fischer, Bereichsleiter Kreislaufwirtschaft bei der Deutschen Umwelthilfe, hält die in der PPWR festgelegt Mehrwegquote von vorerst 10 Prozent für deutlich zu niedrig angesetzt. Ein erhoffter Rückenwind für Mehrweg werde so ausbleiben sagt er und fordert deshalb nationale Maßnahmen zum Mehrwegschutz.