Hamburger Senatsbock anno 2015. Foto: Henning Angerer
Hamburger Senatsbock anno 2015. Foto: Henning Angerer

Hamburger Senatsbock reloaded

Es ist eine Tradition, die vor gut 70 Jahren ihren Anfang nahm, zuletzt aber leider in Vergessenheit geriet: ein von Hamburger Brauern gemeinsam kreiertes Bier, der Senatsbock. Nun war es endlich wieder soweit und gut 130 Personen an Bord des Segelgroßschiffes Rickmer Rickmers im Hamburger Hafen wurden Zeugen des traditionellen Anstichs des ersten Fasses Doppelbock und der Enthüllung der Flasche. Eine Prozedur, die auch für das Wiedererstarken der Hamburger Braulandschaft steht.

Die Braumeister der fünf beteiligten Hamburger Brauereien - Gröninger Privatbrauerei, Kehrwieder Kreativbrauerei, Blockbräu, Joh. Albrecht Brauhaus, Ratsherrn Brauerei - präsentierten voller Stolz ihre seit Monaten wohlbehütete Bierspezialität, die aus dem fünffach Co-Brew entstand. Im Oktober letzten Jahres eingebraut, lagerte der kraftvolle Doppelbock insgesamt acht Wochen in den Tanks, bevor er per Handabfüllung seinen Weg in die Flaschen fand. Viele Testsude und Liebe zum Detail begleiteten den gesamten Brauprozess, von der Ideenfindung Ende 2013, über die Entwicklung einer gemeinsamen Rezeptur ab März 2014 bis hin zum ersten Schluck von der traditionsreichen Biersorte.

Oliver Löb, Braumeister des Joh. Albrecht Brauhauses, erklärt den Geschmack: „Der Doppelbock ist vom Ursprung her malzbetont, was nicht zuletzt die Stammwürze von 18 Prozent zeigt. In der Entwicklungsphase des stimmigen Gesamtwerkes haben wir verschiedene Bockbiertypen verkostet, um uns dem komplexen, vielschichtigen Senatsbock gewissenhaft anzunähern. Vom Ergebnis bin ich total begeistert.“

Durch die lange Abwesenheit der dunklen Bierspezialität in Norddeutschland ist das Interesse an handwerklich gebrauten Bieren in den letzten Jahren deutlich größer geworden. „Unser Fokus lag auch auf der Wahrung der traditionellen Werte. So schafft es der neue Senatsbock, die Idee aus den 50er Jahren mit innovativem Brauhandwerk zu verbinden“, sagt Philipp Diener, Brauer und Mälzer der Gröninger Privatbrauerei Hamburg.

Parallel zur Präsentation im Hamburger Hafen wird der Senatsbock auch in den vier Brauhäusern der Brauereien ausgeschenkt. „Wir wollen natürlich so vielen Hamburgern wie möglich den Zugang zum Senatsbock ermöglichen. Deshalb wird er auch in Flaschen abgefüllt und steht zum Verkauf an ausgewählten Orten bereit“, erklärt Thomas Kunst, Braumeister der Ratsherrn Brauerei. Die Tradition, die vor einigen Jahrzehnten leider zu kurz währte, soll dieses Mal deutlich länger begeistern. Getreu dem Motto „Das hat es hier an der Elbe seit dem Ende der 60er Jahre nicht mehr gegeben. Von nun an aber immer wieder!“ ist die Rückkehr des Senatsbock damit also perfekt.

www.senatsbock.de

fizzz 04/2024

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