Ein Wiener Landesgesetz schreibt vor, dass Rebflächen in Wien bewirtschaftet werden müssen und soll so die wertvollen Weinlagen vor Immobilien-Spekulation schützen.
Seit Jahren fordern die WienWein Winzer, Rainer Christ, Michael Edlmoser, Thomas Huber, Gerhard J. Lobner, Thomas Podsednik und Fritz Wieninger einen wirksamen Schutz für die Wiener Weingärten.
Wien ist in der Situation, als Großstadt über ein nennenswertes stadteigenes Weinbaugebiet zu verfügen, das qualitativ hochwertige Lagen vorweisen kann und international renommierte Weine hervorbringt. Doch befinden sich gerade die besten Weingärten in Zonen, die auch für die Immobilienwirtschaft von Interesse sind.
Die Vereinigung WienWein begrüßt das neue Gesetz (im Netz unter: http://goo.gl/re0ZTv), das bereits am 23.12.2014 in Kraft getreten ist, aber erst jetzt so richtig für Aufmerksamkeit sorgt. Die Winzergruppe habe aktiv an der Erarbeitung dieser Lösung mitgewirkt und sich in den letzten Jahren stark dafür engagiert. „Wir waren richtig lästig“, beschreibt WienWein-Winzer Fritz Wieninger den Einsatz seiner Gruppe, „wir waren in regionalen Komitees aktiv, haben unzählige Gespräche mit der Stadtregierung geführt und Überzeugungsarbeit geleistet, richtig intensives Lobbying betrieben.“
Was besagt das Gesetz? Alle Bewirtschafter bzw. Grundstückseigentümer von Wiener Rebflächen sind zu einer weinbaulichen Nutzung ihrer im Rebflächenverzeichnis als Weingärten eingetragenen Flächen verpflichtet. Selbst Flächen, die gerodet wurden (nach dem in Krafttreten des Gesetzes), müssen spätestens nach acht Jahren wieder bepflanzt werden. Die relativ lange Frist soll helfen, dass das Gesetz auch in der Praxis ohne Härten flexibel anwendbar ist – kleinere Betriebe, die bereits an die Einstellung der Winzertätigkeit dachten oder keinen Nachfolger finden, haben so ausreichend Zeit, eine Lösung zu erarbeiten.
