Nickenig kritisiert EU-Kommission

Der Generalsekretär des Deutschen Weinbauverbandes, Dr. Rudolf Nickenig, konnte auf den Weinbautagen an der Ahr sowie in Baden von guten Absatzzahlen für deutsche Weine berichten. Negative und positive Informationen brachte Nickenig von der europäischen Weinbaupolitik in Brüssel mit.

Aktuell versuche die EU-Kommission unter dem Mäntelchen der Entbürokratisierung und Vereinfachung von Rechtsvorschriften ihre Zuständigkeiten zu Lasten des Europäischen Ministerrats und des Europäischen Parlaments auszubauen, wie Nickenig kritisierte. Dies treffe vor allem auf ihren Vorschlag zu, dreiundzwanzig Verordnungen für die einzelnen agrarischen Produkte in einer einzigen Agrarverordnung zusammenzufassen und dabei ihre Kompetenzen für den Erlass von Durchführungsbestimmungen zu erweitern.

Als geradezu mittelstandsfeindlich bezeichnete der Generalsekretärdie zunehmende Tendenz der Europäischen Kommission, nicht mehr (nur) die Verbände, die für ihre gesamte Branche ausgleichende Interessen vertreten, anzuhören, sondern Vertreter von großen Getränkekonzernen als Sprecher für den gesamten Sektor zu akzeptieren.

Die EU-Kommissarin Mariann Fischer Boel habe zwar Gesprächsbereitschaft zur Weinmarktreform signalisiert, aber man müsse abwarten, ob sie auch Argumente aufgenommen habe. Dies könne man bald überprüfen: denn am 23. April komme die Kommissarin nach Stuttgart zur INTERVITIS INTERFRUCTA, um auf der öffentlichen Vortragsveranstaltung des Deutschen Weinbauverbandes zur Weinmarktreform ihre Überlegungen und Schlussfolgerungen aus der bisherigen Diskussion vorzutragen. dwv

ddw 08/24 vom 19. April 2024

Themen der Ausgabe

Weinbau

Die neue Humustheorie

Interview

ddw im Gespräch mit Ron Richter von klimafarmer
und Philipp Wedekind vom Weingut Wedekind

Kellertechnik

Entwässerungssysteme richtig planen