Ein antagonistischer Pilz soll den Escabefall der Rebe verhindern
Ein antagonistischer Pilz soll den Escabefall der Rebe verhindern

Mittel gegen Esca zugelassen

Mit dem Präparat Vintec von Belchim wurde das erste Pflanzenschutzmittel gegen Esca in Deutschland zugelassen. Vintec besteht aus einem „Schutzpilz“ (Wirkstoff: Trichoderma Atroviride SC1), der Schnittwunden besiedelt und in das Rebholz einwächst und somit das Eindringen von Esca verhindert. Das Präparat sollte direkt nach dem ersten Rebschnitt spätestens aber bis zum Austrieb eingesetzt werden. Je eher die Anwendung erfolgt, desto besser.

Vintec besitzt eine vorbeugende Wirkung. Daher ist es sinnvoll, den antagonistischen Pilz so früh wie möglich auf der Rebe zu etablieren. Durch die Behandlung des Holzes während des Veredlungsprozesses kann der Pilz in die Rebe einwachsen und so nachhaltig gegen ESCA schützen. Nach Angaben des Herstellers Belchim gibt es bereits Rebschulen, die behandeltes Pflanzgut unter dem Label „Vintec Inside“ anbieten.

Bis vor wenigen Jahren eher ein Problem in Südeuropa, ist Esca auch zu einer Bedrohung der Reben in Deutschland geworden. Je nach Rebsorte liegen die Ausfälle jährlich bei 2 bis 7 Prozent. Dies entspricht einem Ertragsausfall von bis zu 50 Mio. Euro pro Jahr bzw. 500 Euro pro Hektar und Jahr. Damit ist Esca ähnlich bedrohlich wie seinerzeit die Reblaus. -hk-

ddw 08/24 vom 19. April 2024

Themen der Ausgabe

Weinbau

Die neue Humustheorie

Interview

ddw im Gespräch mit Ron Richter von klimafarmer
und Philipp Wedekind vom Weingut Wedekind

Kellertechnik

Entwässerungssysteme richtig planen