Landwirtschaft und Weinbau in Rheinland-Pfalz profitieren von Agrarreform

Landwirtschaftsministerin Ulrike Höfken hat anlässlich der Vollversammlung der Landwirtschaftskammer am Donnerstag, den 20.11. 2014 hervorgehoben, dass die Landwirte und Winzer in Rheinland-Pfalz von der Reform der gemeinsamen Agrarpolitik in Europa spürbar profitieren: "Bei den Verhandlungen um die Neuverteilung der europäischen Agrarmittel haben wir trotz bundesweiter Kürzungen im Vergleich zur letzten Förderperiode für Rheinland-Pfalz ein deutliches Plus in Höhe von 180 Millionen Euro herausgeholt", so Höfken am Donnerstag.

Angesichts der aktuell schwierigen Wirtschaftslage im Agrarbereich sei diese Unterstützung notwendig, um der bäuerlichen Landwirtschaft eine Zukunftsperspektive zu bieten. Auf Initiative von Rheinland-Pfalz erhielten insbesondere die mittelständischen, bäuerlichen Betriebe seit diesem Jahr höhere Prämien. "Leider ist mit den neuen Vorgaben aus Brüssel auch der bürokratische Aufwand für Bauern und Verwaltung deutlich gestiegen", pflichtete Höfken einer Resolution des Berufsstands bei und kündigte an, dass die Regelungen etwa beim Greening in Rheinland-Pfalz möglichst flexibel und praxisgerecht umgesetzt würden. Dies gelte auch für die Umsetzung der vom Bund geplanten neuen Düngeverordnung: "Rheinland-Pfalz setzt sich in Berlin für eine Länderöffnungsklausel ein, damit auch die regionale Situation berücksichtigt werden kann." Gewässerschutz müsse gezielt wirksam und praxisgerecht erfolgen mit Unterstützung des Landesprogramms "Gewässerschonende Landwirtschaft". Bei der von der EU geforderten Erfassung der Landschaftselemente auf Äckern und Wiesen suche ihr Ministerium gemeinsam mit dem Berufsstand nach einer weniger aufwändigen Lösung als Alternative zum gegenwärtig laufenden Beteiligungsverfahren.

Die Ministerin versicherte, dass sich die Landesregierung weiterhin für stabile politische Rahmenbedingungen sowohl in der konventionellen als auch in der ökologischen Landwirtschaft einsetzen werde. "Die Erzeugerpreise für Getreide, Obst, Gemüse, Schweinefleisch und Milch sind im Keller, während die Produktionskosten steigen. Der russische Importstopp für Agrarprodukte hat eine Negativspirale befördert, die wir auch in Rheinland-Pfalz schmerzhaft zu spüren bekommen", so die Ministerin. Einzig der Wein sei hiervon ausgenommen. In diesen Zeiten zeige sich, dass es richtig sei, bei der Vermarktung stärker auf Regionalität sowie den EU-Binnenmarkt zu setzen und den Aufbau entsprechender Absatzwege in Rheinland-Pfalz zu fördern.

Dies sei ein Ziel des neuen EULLE-Programms zur Förderung der Landwirtschaft und der ländlichen Entwicklung, aus dem Landwirte in Rheinland-Pfalz seit diesem Herbst Fördermittel beantragen können. "Wir unterstützen die Landwirtschaft zudem mit neuen Maßnahmen zum Umwelt-, Klima-, Gewässer- und Tierschutz sowohl bei konventioneller wie bei ökologischer Wirtschaftsweise", so Höfken. Die einzelbetriebliche Investitionsförderung sowie die Förderung der ländlichen Bodenordnung werde auf hohem Niveau fortgeführt. Die große Nachfrage belege, dass die Schwerpunkte richtig gesetzt wurden und die Landwirte bereit seien, Verantwortung für Umwelt- und Tierschutz zu übernehmen. Quelle: MULEWF, Mainz

ddw 08/24 vom 19. April 2024

Themen der Ausgabe

Weinbau

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