Ulrike Höfken, Umweltministerin RLP (Foto: MUEEF)
Ulrike Höfken, Umweltministerin RLP (Foto: MUEEF)

Höfken fordert Zulassung von Kaliumphosphonat

Umweltministerin Ulrike Höfken bekräftigte heute ihre Forderung nach einer Zulassung von Kaliumphosphonat durch die EU. „Dieses natürliche Mittel ist aus Umweltsicht unbedenklich und wie bereits in der Vergangenheit geeignet für den Ökoweinbau. Es ist nicht nachvollziehbar, dass die EU die Zulassung bisher nicht umgesetzt hat“, erklärte Höfken.

Durch den langanhaltenden Regen seien die Befürchtungen des Landes Realität geworden. Der Falsche Mehltau „Peronospora“ bedrohe insbesondere die Ernte der Öko-Winzer. In vielen Weinbergen werde mit einem Totalausfall zu rechnen sein. Das einzige derzeit wirksame Pflanzenschutzmittel Kaliumphosphonat, das bis 2013 als traditionelles und natürliches Pflanzenstärkungsmittel problemlos erlaubt war, sei laut EU-Verordnung für Öko-Winzer zurzeit nicht zugelassen, erläuterte Höfken. Die Landesregierung setzt sich seit 2013 für die Wiederzulassung ein und werde sich dazu erneut an die E-Kommission und an die EU-Nachbarländer wenden, kündigte die Ministerin an. „Die EU muss hier dringend nachbessern, denn in Zeiten des Klimawandels ist zukünftig verstärkt mit extremen Witterungsbedingungen zu rechnen“, betonte Höfken.

Das Land Rheinland-Pfalz hat keine Möglichkeit, das Mittel selbst zuzulassen oder eine Ausnahmegenehmigung zu erteilen. Im Juni startete das Umweltministerin gemeinsam mit dem Wirtschaftsministerium einen Großversuch zum Einsatz von Kaliumphosphonat in Rheinland-Pfalz. Damit soll erreicht werden, dass Öko-Winzer das Mittel einsetzen können und im kommenden Jahr ihre Ware wieder als ökologisch vermarkten können. Die Teilnahme an dem Versuch berge rechtliche Risiken für die Winzer, denn es ist offen, ob die EU-Kommission den Versuch positiv bescheidet, betonte Höfken. Der Einsatz von Kaliumphosphonat könne den Verlust des Öko-Status nach sich ziehen  mit allen rechtlichen Folgen. 

ddw 08/24 vom 19. April 2024

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