LWK-Präsident Norbert Schindler fordert Winzergeld gegen KEF (Foto: LWK RLP)
LWK-Präsident Norbert Schindler fordert Winzergeld gegen KEF (Foto: LWK RLP)

Finanzieller Beitrag gegen die Kirschessigfliege

Bei der Entwicklung von Strategien zur Bekämpfung der Kirschessigfliege sollten die Winzer in Rheinland-Pfalz nach Einschätzung der Landwirtschaftskammer offen sein, einen außergewöhnlichen finanziellen Beitrag zu leisten. Präsident Norbert Schindler MdB schlägt eine Kostenbeteiligung über der Wiederaufbaukasse Rheinland-Pfalz (WAK) an den Forschungsvorhaben vor. 2014 war die Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) erstmals massenhaft in den rheinland-pfälzischen Anbaugebieten aufgetreten und hatte zu Ausfällen in Obst- und Weinbau geführt.

Aktuell sei  zu befürchten, dass infolge eines außerordentlich milden Winters eine neuerliche Eskalation eintreten werde, die für den Obst- und Weinbau, die mit enormen finanziellen Verlusten verbunden wäre. Damit sieht der Kammerpräsident den Einsatz von Winzergeld als Selbsthilfemaßnahme durch die WAK als gerechtfertigt an. Gleichzeitig fordert Schindler aber auch das Land Rheinland-Pfalz zu verstärktem Einsatz auf. Das Land sieht er gefordert, nicht nur die Grundlagenforschung zu fördern, sondern auch für die Entwicklung unmittelbarer Bekämpfungsmaßnahmen Mittel bereit zu stellen. 

Die Landwirtschaftskammer betrachtet daher die rasche Umsetzung eines zwischen Bund und Land abgestimmten Konzepts als dringlich. Präsident Schindler begrüßt deshalb ausdrücklich, dass der Bund bereits mehrere 100.000 Euro für Forschungen zur Verfügung stellt. Die Koordinierung obliegt dem Julius Kühn-Institut, Standort Dossenheim. Die ergänzenden Projekte an den Dienstleistungszentren Ländlicher Raum sollen einen stärkeren praktischen Bezug haben und könnten deshalb von der WAK mitfinanziert werden. Hier geht es um einen Betrag von rund 80.000 Euro, verteilt auf drei Jahre.

ddw 08/24 vom 19. April 2024

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