Das Statistische Bundesamt erwartet eine um 6,4 Prozent größere Weinerntemenge als im Jahr 2019. Foto:Kehrer
Das Statistische Bundesamt erwartet eine um 6,4 Prozent größere Weinerntemenge als im Jahr 2019. Foto:Kehrer

Erntemenge größer als 2019

Das Statistische Bundesamt (Destatis) erwartet für dieses Jahr eine Weinerntemenge in Deutschland, die 6,4 Prozent über der des Jahres 2019 liegt. Wie die Statistiker anhand erster Schätzungen mitteilen, rechnen sie mit einer Erntemenge von 8,86 Mio. hl Wein. Im unterdurchschnittlichen Jahrgang 2019 waren es 8,32 Mio. hl. Gegenüber dem Durchschnitt der Jahre 2014 bis 2019 (8,90 Mio. hl) liegt die erwartete Erntemenge 2020 voraussichtlich um 0,4 Prozent niedriger.

Mehr als die Hälfte der deutschen Erntemenge (55 %) kommt nach Angaben von Destatis aus Rheinhessen (2,47 Mio. hl) und der Pfalz (2,40 Mio. hl). Knapp ein weiteres Viertel (24 %) entfalle auf Baden und Württemberg. Für Baden rechnen die Statistiker mit einer Erntemenge von 1,28 Mio. hl, für Württemberg mit 855.200 hl.

Die Veränderungen gegenüber 2019 fallen in den einzelnen Anbaugebieten sehr unterschiedlich aus: Steigerungen der Erntemenge werden unter anderem an der Hessischen Bergstraße (+46,6 %), am Mittelrhein (+44,8 %), im Rheingau (+28,6 %), an der Mosel (+24,6 %) und in der Pfalz (+13,5 %) erwartet. Ernteeinbußen müssen hingegen Erzeuger unter anderem in Saale-Unstrut (–11,9 %), Franken (–9,6 %) und Sachsen (–6,7 %) befürchten. In etwa auf Vorjahresniveau wird sich die Erntemenge voraussichtlich in Rheinhessen (+1,2 %) bewegen.

Von der gesamten Weinerntemenge 2020 entfallen 66 Prozent auf Weißmost und 34 Prozent auf Rotmost. Die Erntemenge von Riesling nimmt 2020 gegenüber dem Vorjahr voraussichtlich um 363.000 hl auf 2,00 Mio. hl zu (+22,2 %), nach einem Rückgang im vergangenen Jahr. Für Müller-Thurgau (1,13 Mio. hl) wird – nach starken Einbußen 2019 – erneut ein Rückgang von 1,9 Prozent erwartet. Unter den roten Rebsorten werden im Jahr 2020 nach der aktuellen Schätzung die Erntemengen von Spätburgunder (919.600 Hektoliter; +6,1 %) zu und von Dornfelder (818.200 Hektoliter; –6,3 %) abnehmen.

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ddw 08/24 vom 19. April 2024

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