Die Kirschessigfliege wurde 2014 zum gefürchteten Schädling im Weinberg (Foto: HS Geisenheim)
Die Kirschessigfliege wurde 2014 zum gefürchteten Schädling im Weinberg (Foto: HS Geisenheim)

Baden-Württemberg entwickelt Anti-KEF-Strategie

Bei einem Gespräch in Karlsruhe hat der baden-württembergische Landwirtschaftsminister Peter Hauk (MdL) gestern eine Bekämpfungsstrategie gegen die Kirschessigfliege mit betroffenen Verbänden abgestimmt. Beteiligt waren Öko-, Obst-, Weinbau- und Imkerverbänden sowie Vertreter des Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbandes (BWGV) und des Verbandes der Agrargewerblichen Wirtschaft (VdAW).

„Mit großer Sorge verfolgen wir das Auftreten der Kirschessigfliege in Baden-Württemberg. Ihre erfolgreiche Bekämpfung des Schädlings im Obst- und Weinbau ist von großer wirtschaftlicher Bedeutung. Ein besonderes Anliegen ist mir in diesem Zusammenhang der Bienenschutz. Deshalb ist die Information der Imkerverbände und Imker über die Abstimmung zu den vorgesehenen Maßnahmen wichtig“, so Hauk.

WBI startet Versuche

Das Staatliche Weinbauinstitut in Freiburg wird dieses Jahr noch Exaktversuche in Südbaden mit dem bislang noch nicht zugelassenen Kombinationsverfahren 'SpinTor und dem Fraßstimulans combi-protec' auf zwei bis drei Standorten im Umfang von jeweils bis zu drei Hektar durchführen.

Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) prüft zurzeit die Zulassung des Kombinationsverfahrens. Die Daten aus den Exaktversuchen sind erforderlich, um zukünftig über die allgemeine Zulassung des Verfahrens entscheiden zu können.

Darüber hinaus können Betriebe im Anbaugebiet Baden Praxisanwendungen mit dem Kombinationsverfahren bei den folgenden gefährdeten früher reifenden Sorten durch-führen: Regent, Dornfelder, Dunkelfelder, Acolon und Portugieser. Außerdem bei den später reifenden Sorten: Roter Gutedel, Merlot, Cabernet Dorsa, Roter Muskateller und Cabernet Carol. Die Praxisanwendungen sind insgesamt auf maximal 500 ha für das Jahr 2016 beschränkt. Die Betriebe sind aufgefordert, die entsprechenden Flächen auf der Basis der Weinbaukarteidaten an das Staatliche Weinbauinstitut in Freiburg zu melden.

Auf allen Versuchsflächen wird ein Bienenmonitoring von der Landesanstalt für Bienenkunde in Hohenheim durchgeführt. Im Rahmen der Versuche sollen weitere Daten zur biologischen Wirkung des Kombinationsverfahrens sowie zum Bienenschutz erarbeitet werden.

ddw 08/24 vom 19. April 2024

Themen der Ausgabe

Weinbau

Die neue Humustheorie

Interview

ddw im Gespräch mit Ron Richter von klimafarmer
und Philipp Wedekind vom Weingut Wedekind

Kellertechnik

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