That it´s all just a little bit of history repeating …
Diese Liedzeile aus einem 90er Hit der Band
Propellerhead kam mir in den Sinn als wir
neulich in der Redaktion in alten Ausgaben des
ddw blätterten, der seit 1993 im Meininger Verlag
erscheint. Vor 25 Jahren hatte ich gerade mal an
einer ersten Weinschorle genippt, meine Kollegin
Jacqueline Brugger hingegen war noch nicht
einmal geboren. Umso mehr waren wir erstaunt
darüber, was die Weinbranche damals bewegte.
Vieles davon kam uns irgendwie bekannt vor. Die
Themen alkoholreduzierte Weine, Profilierung
der Herkunft, Generationenwechsel etc.
scheinen Dauerbrenner zu sein. Wir stellten uns
also die Frage, ob sich Geschichte tatsächlich
wiederholt und ob jede Generation aufs Neue
mit ähnlichen Problemen konfrontiert ist. Eine
Antwort darauf fanden wir ebenfalls in den
90ern, nämlich bei Richard von Weizsäcker, der
sagte: »Geschichte wiederholt sich nicht, aber sie
wiederholt ihre Lehren.«
Jede Generation hat also einen eigenen Einfluss
darauf, wie sich Gesellschaft, Politik, Kultur und,
als kleiner aber wichtiger Teil dieser Kultur, auch
die Weinbranche, entwickeln. Um diesen Einfluss
möglichst positiv zu nutzen, sollte folglich jede
neue aus den Erfahrungen früherer Generationen
lernen und bereits bekannte Fehler möglichst
nicht wiederholen. Das gilt für die Umsetzung
der Herkunftsprofilierung genau wie für die
wirklich wichtigen gesellschaftspolitischen
Herausforderungen unserer Zeit.
Wir sind selbst dafür verantwortlich,
dass sich Geschichte nicht
wiederholt. In unruhigen Zeiten
wie diesen sollten wir uns diese
Verantwortung stets vor Augen
führen. Denn selbst der profilierteste
Wein schmeckt nicht,
wenn die äußeren Rahmenbedingungen
nicht
passen.
