Ausgabe 19/2016

Editorial

DER DEUTSCHE WEINBAU Ausgabe 19/2016

In der heutigen Ausgabe beschäftigen wir uns mit alternativen Verpackungen und zwar nicht mit Präsent- oder Versandverpackungen, sondern mit der Bag-in-Box. Dieses System ist zwar seit Jahrzehnten auf dem Markt, konnte sich aber bei den Weingütern bisher nicht so recht durchsetzen. Das ist erstaunlich, denn es gibt immer mehr Betriebe, die sich ernsthaft mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigen. Sie fragen sich, was die Weinbox mit Nachhaltigkeit zu tun hat? Ganz einfach: Durch den Verzicht auf Glas kann der CO2-Verbrauch eines Weinguts um bis zu 70 Prozent verringert werden. Das ist weit mehr, als man mit der Einsparung von Kraftstoff erreichen kann. Ich möchte jetzt nicht dazu aufrufen, auf Glasflaschen zu verzichten, aber dazu anregen, über Einsparpotenziale nachzudenken. Ein gutes Beispiel dafür ist mir bei einem Interview zur »Grünen Weinbox« im Staatsweingut Freiburg aufgefallen. Die Verantwortlichen dort haben sich intensiv mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandergesetzt und dabei auch ihr Flaschenprogramm unter die Lupe genommen. Mit dem Ergebnis, dass dickwandige Flaschen - etwa für Sekt oder Große Gewächse - durch leichtere Modelle ersetzt wurden. Das spart nicht nur CO2,
sondern auch Geld. Das Beste aber ist: Die Kunden honorieren diesen Schritt, weil er gut kommuniziert wurde. Was man in Freiburg außerdem für die Nachhaltigkeit tut, lesen Sie ab Seite 16. Ich wünsche Ihnen einen möglichst nachhaltigen Informationsgewinn beim Lesen dieser Ausgabe.

Holger Klein
stellv. Chefredakteur DER DEUTSCHE WEINBAU
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