Ausgabe 12/2017

»BIO« logisch?!

Der Deutsche Weinbau Nr. 12/2017 - Cover

Deutschland gilt als größter Markt für biologisch erzeugte Lebensmittel in ganz Europa. Die deutschen Haushalte geben immer mehr Geld für Bio-Lebensmittel aus. Das merkt auch der Handel und baut sein Angebot entsprechend aus. Die Bio-Branche wird also weiter wachsen. Von dieser positiven Entwicklung und dem Trend zu »Bio« profitiert in Teilen auch der Bio-Weinmarkt. In den letzten 13 Jahren hat sich die Bio-Rebfläche in Deutschland verdreifacht. Den Gesamtmarkt für Bioweine in Deutschland schätzen Experten mittlerweile auf knapp 1 Million Hektoliter. Klingt nach einer sehr positiven Entwicklung. Doch was sich zunächst nach viel anhört, entspricht nur knapp fünf Prozent des Marktes. Auch das Wachstum des Bio-Weinmarktes lässt sich längst nicht mit der Entwicklung anderer Bio-Lebensmittel vergleichen. Eine Untersuchung der Hochschule Geisenheim (ab Seite 34) zeigt, dass das Potenzial für Bio-Weine zwar vorhanden ist, es den Verbrauchern allerdings an Information und Aufklärung fehlt. Hier sind alle gefragt. Produzenten, Handel, Verbände und nicht zuletzt die Medien können dazu beitragen, dass das Vertrauen der Konsumenten in Bio-Weine zunimmt. Momentan ist es häufig so, dass die Weine häufig unbewusst gekauft werden — also eher obwohl und nicht weil »Bio« draufsteht. Das mag auch damit zusammenhängen, dass man alkoholische Getränke weiniger mit gesunder Ernährung in Verbindung bringt, als das beispielsweise bei Obst und Gemüse der Fall ist. Die Voraussetzungen für eine positive Entwicklung im Weinbereich sind da. Das zeigt die Geisenheimer Befragung. Wie man auch als Global Player erfolgreich Bio-Weinbau betreiben kann, zeigt das Beispiel von Miguel Torres. Christoph Kammüller erklärt, warum sich das spanische Unternehmenfür das Thema engagiert. Wer mehr wissen möchte, sollte seinen Vortrag bei »Best Practice in Wine« nicht verpassen.

Holger Klein
Stellv. Chefredakteur
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