Hans Baxmeier, Geschäftsführer GeMeMa - Vier große Braugruppen gründen Gesellschaft für offenen Mehrweg-Flaschenpool. (Foto: Krombacher Brauerei)
Hans Baxmeier, Geschäftsführer GeMeMa - Vier große Braugruppen gründen Gesellschaft für offenen Mehrweg-Flaschenpool. (Foto: Krombacher Brauerei)

Brauer gründen Mehrwegpool GeMeMa

Die Bitburger Braugruppe, die Krombacher Brauerei, die Radeberger Gruppe und die Warsteiner Gruppe rufen gemeinsam die GeMeMa, Gesellschaft für Mehrwegmanagement, ins Leben. Ziel ist die Etablierung eines neuen, geregelten Mehrweg-Flaschenpools für die 0,33 Liter Mehrweg-Glasflasche Longneck. Geschäftsführer soll ein alter Bekannter aus der Branche werden: Hans Baxmeier. Er verantwortete noch bis Mitte dieses Jahres das Zweiwegepoolsystem Petcycle, welches an die Genossenschaft Deutscher Brunnen (GDB) verkauft wurde, wie die GETRÄNKE ZEITUNG im Juni berichtete

Hans Baxmeier wird Geschäftsführer der GeMeMa

Nun der Schritt von Hans Baxmeier zur neu gegründeten GeMeMa. Zweck des neuen Longneck-Mehrwegpools ist es, "den nachhaltigen Mehrweg-Kreislauf in Deutschland zu stabilisieren und zu fördern", wie es seitens des Brauerei-Quartetts heißt. Die gemeinsame Initiative der vier großen nationalen Brauer Bitburger Braugruppe, Krombacher Brauerei, Radeberger Gruppe und Warsteiner Gruppe habe sich diesem Ziel fest verschrieben, heißt es unisono in einer gemeinsamen Erklärung.

Teilnahme für alle Getränkehersteller offen

Dazu werden die vier Braugruppen eigenen Angaben zufolge in Kürze gemeinsam eine unabhängige Gesellschaft gründen, die zunächst einen neuen, geregelten Pool für die 0,33 Liter Mehrweg-Glasflasche Longneck aufsetzen und kontrollieren wird. Die Gesellschaft, die eben schon erwähnte GeMeMa für Mehrwegmanagement, soll ihren Sitz in Düsseldorf haben. „Die Gründung der GeMeMa ist ein wichtiges Signal in und für die gesamte Getränkebranche. So betonen wir auch gleich von Beginn an, dass dieser Flaschenpool für alle Produzenten von Getränken offen sein wird. Wir wollen gemeinschaftlich einen großen Schritt machen, um unser nachhaltiges Mehrweg-System signifikant zu stärken", so Hans Baxmeier. Aktuell sei geplant, dass die GeMeMa im September die Arbeit aufnehmen wird, vorbehaltlich einer abschließenden kartellrechtlichen Prüfung, so Baxmeier.

Verbindliche Regeln zur Qualitätssicherung

Wie es heißt, hätten die Initiatoren der Gesellschaft „gemeinsame, verbindliche Regeln“ für die Teilnahme an dem Flaschenpool vereinbart. Die wichtigste Aufgabe der GeMeMa werde es sein, die hohen Qualitätsstandards des Flaschenpools sicherzustellen und kontinuierlich zu überprüfen. Dies soll neutral und unabhängig geschehen.

Verpflichtend für eine Teilnahme an der Initiative sei laut GeMeMa das Bekenntnis zu den strikten Regeln der Poolpflege, die die Gesellschaft definiert habe. Hier liege der Fokus insbesondere auf klaren Ein- und Ausschleusungsvorgaben. Darüber hinaus können im Markt bestehende 0,33 Liter Longneck Mehrweg-Glasflaschen parallel zu dem neuen Pool auch zukünftig weiter genutzt werden, erklärt die Gesellschaft. Damit soll der Umstieg von einem ungeregelten in einen geregelten Pool für alle an der Teilnahme interessierten Unternehmen aus der gesamten Getränkebranche so reibungslos und ressourcenschonend wie möglich gestaltet werden.

Die Initiatoren der Gesellschaft haben sich nach eigenen Angaben „bewusst dafür entschieden, mit einem neuen, geregelten Pool für die 0,33 Liter Mehrweg-Glasflasche Longneck zu starten“. Nach erfolgreicher Etablierung des Pools für die 0,33 Liter Longneck-Flaschen sei eine Ausweitung laut GeMeMa des Poolgedankens auf weitere Mehrweg-Gebinde durchaus denkbar. //pip

 

GZ 08/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Mineral- und Tafelwasserverordnung

Der Entwurf des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zur Neufassung der Mineral- und Tafelwasserverordnung könnte zu Verwerfungen im gesamten Mineralwassermarkt führen. Verbände fordern daher dringend Nachbesserungen.

Aktuelles Interview: Jürgen Reichle, VDM

Jürgen Reichle, Geschäftsführer des Verbands Deutscher Mineralbrunnen, sieht beim vorgelegten Entwurf für die Mineral- und Tafelwasserverodnung Verbesserungsbedarf in mehreren Punkten. Der nächste Schritt sei eine intensive Dialogphase mit Bund und Ländern.

Gastkommentar: Thomas Fischer, DUH

Thomas Fischer, Bereichsleiter Kreislaufwirtschaft bei der Deutschen Umwelthilfe, hält die in der PPWR festgelegt Mehrwegquote von vorerst 10 Prozent für deutlich zu niedrig angesetzt. Ein erhoffter Rückenwind für Mehrweg werde so ausbleiben sagt er und fordert deshalb nationale Maßnahmen zum Mehrwegschutz.