Eine von zwei Neuzüchtungen aus dem aktuellen Jahr: die Hopfensorte Aurum (Foto: Hopfenpflanzerverband Tettnang)
Eine von zwei Neuzüchtungen aus dem aktuellen Jahr: die Hopfensorte Aurum (Foto: Hopfenpflanzerverband Tettnang)

Hopfenpflanzer Tettnang gut gestartet

Wie der Hopfenpflanzerverband Tettnang meldet, sind die im zweitgrößten, zusammenhängenden Anbaugebiet Deutschlands ansässigen Hopfenpflanzer nach den klimatisch begünstigt, besten Erntejahren 2019 (2.909,75 Tonnen) und 2020 (2.850,82 Tonnen) optimistisch in die neue Saison gestartet. Das Frühjahr habe sich zwar bisher kühl, regenreich und mit um 2-3 Wochen verzögerter Vegetation gezeigt, was zum aktuellen Zeitpunkt jedoch noch keine Rückschläge auf das Ernteergebnis zulasse.

Alle Frühjahrsarbeiten seien zwar verzögert, jedoch erfolgreich durchgeführt worden. Die umfangreichen Abstands- und Hygienemaßnahmen hätten erheblichen Mehraufwand und Kosten verursacht, aber erheblich zu Sicherheit und Gesundheit aller beigetragen.

Die Zahl der Betriebe bewege sich konstant bei 125. Die Anbaufläche sei von 1.479 ha auf 1.494 ha (+1 Prozent) gewachsen, auch die die Zahl der angebauten Sorten habe sich mit den Neuzüchtungen Akoya und Aurum von 23 auf 25 erhöht.

Größte Einzelsorte bleibe mit 682 ha (-37 ha) die namensgebende und gebietsprägende Landsorte Tettnanger. Größte Zuwächse konnten laut Verband Perle (+24 ha), Hallertauer Tradition (+14 ha) sowie Herkules (+12 ha) verzeichnen.

Während bisher rund 50 Prozent der Fläche und Mengen bereits nachhaltig nach den SAI-Standards (Sustainable Agriculture Initiative) produziert wurden, habe sich dieser Anteil im aktuellen Jahr auf rund 70 Prozent erhöht. Auch befinden sich laut Verband nun weitere Betriebe in der dreijährigen Umstellungsphase auf ökologischen Anbau. Ein Großteil der national und international geforderten Nachhaltigkeitskriterien, gegenwärtig 113 Vorgaben, werde in Deutschland über bestehende Gesetze und Fachrecht reguliert. 26 weitere, zum Teil hopfenspezifische Kriterien der Ökonomie, der Ökologie und der sozialen Nachhaltigkeit, werde über den NH-Selbstcheck bewertet, dokumentiert und geprüft. Der deutsche Hopfenbau komme damit den Kundenwünschen sowie gesellschaftlich geforderten Veränderungen nach.

Während die zweite und dritte Corona-Welle noch zu einer Nachfrageberuhigung geführt habe, gehe der Blick aber nun mit weltweit sinkenden Inzidenzzahlen bei Brauwirtschaft, Gastronomie und Hopfenwirtschaft optimistischer nach vorne. Die weitere Entwicklung des Hopfenjahres 2021 bei Anbau und Absatz bleibe aber abzuwarten.

Die Entwicklung im Anbaugebiet Tettnang über die vergangenen 40 Jahre. (Foto: Hopfenpflanzerverband Tettnang)
Die Entwicklung im Anbaugebiet Tettnang über die vergangenen 40 Jahre. (Foto: Hopfenpflanzerverband Tettnang)