Auch das Jahr 2021 stand noch unter dem Zeichen der Corona-Pandemie, hat aber bei den Segmenten der Behälterglasindustrie zu einer weitgehenden Umkehr der Ergebnisse des vorangegangenen Jahres geführt. (Foto: Pixabay)
Auch das Jahr 2021 stand noch unter dem Zeichen der Corona-Pandemie, hat aber bei den Segmenten der Behälterglasindustrie zu einer weitgehenden Umkehr der Ergebnisse des vorangegangenen Jahres geführt. (Foto: Pixabay)

Getränkehersteller horten mehr Glasverpackungen

Der Absatz von Behälterglas in Tonnen ist im Jahr 2021 um 3,9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum stark angestiegen. Dies meldet das Aktionsforum Glasverpackung.

Auch die Entwicklungen im Inland (plus 1,7 Prozent) und der Auslandsabsatz (plus 8,3 Prozent) waren klar positiv, heißt es seitens des Verbandes. Der Absatz der einzelnen Segmente habe sich unterschiedlich entwickelt und sei erneut durch die anhaltende Corona-Pandemie geprägt gewesen. Gegenläufig zum Vorjahr habe es jedoch eine verstärkte Verschiebung aus dem häuslichen Bereich heraus gegeben, da Verbraucher noch von den im Jahr 2020 angelegten Vorräten gezehrt hätten, andererseits seien Feieranlässe wieder stärker genutzt worden.

Der Absatz im Segment Getränkeflaschen habe sich 2021 laut Aktionsforum im Vergleich zum Vorjahr positiv gezeigt, er betrage plus 4,7 Prozent. Der Blick auf die Teilsegmente zeige einen Absatzzuwachs in den Segmenten Bier und Spirituosen (plus 5,7 Prozent) sowie Wein und Schaumwein (plus 9,2 Prozent). Die verstärkte Nachfrage führen Branchenexperten gegenüber der GETRÄNKE ZEITUNG auf eine starke Bevorratung im Bereich der alkoholischen Hersteller zurück. Diese begannen frühzeitig, Glasbehälter zu horten, um sich auf das Geschäft mit der Gastronomie vorzubereiten, die nach dem Wegfall der Corona-Beschränkungen sukzessive Fahrt aufnimmt. Andererseits haben zum Ende des vergangenen Jahres viele Getränkehersteller begonnen massiv Glasverpackungen zu horten, nachdem sich eine Zuspitzung des Ukraine-Konfliktes zwischen russischen Föderation abzeichnete.

Einen Absatzrückgang von 10,8 Prozent hätten hingegen die nicht-alkoholischen Getränke (Wasser, Milch und Saft) verzeichnet. Dieser Absatzrückgang relativiere sich, wenn man laut Aktionsforum berücksichtige, dass die Steigerungen bei den nicht-alkoholischen Getränken in den letzten beiden Jahren jeweils etwa 10 Prozent betrugen. Die weitgehende Aufhebung Corona-bedingter Einschränkungen habe zudem in den Segmenten für alkoholische Getränke zu einer Erholung geführt. heißt es. //pip
 

GZ 08/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Mineral- und Tafelwasserverordnung

Der Entwurf des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zur Neufassung der Mineral- und Tafelwasserverordnung könnte zu Verwerfungen im gesamten Mineralwassermarkt führen. Verbände fordern daher dringend Nachbesserungen.

Aktuelles Interview: Jürgen Reichle, VDM

Jürgen Reichle, Geschäftsführer des Verbands Deutscher Mineralbrunnen, sieht beim vorgelegten Entwurf für die Mineral- und Tafelwasserverodnung Verbesserungsbedarf in mehreren Punkten. Der nächste Schritt sei eine intensive Dialogphase mit Bund und Ländern.

Gastkommentar: Thomas Fischer, DUH

Thomas Fischer, Bereichsleiter Kreislaufwirtschaft bei der Deutschen Umwelthilfe, hält die in der PPWR festgelegt Mehrwegquote von vorerst 10 Prozent für deutlich zu niedrig angesetzt. Ein erhoffter Rückenwind für Mehrweg werde so ausbleiben sagt er und fordert deshalb nationale Maßnahmen zum Mehrwegschutz.