Um beide Bierpools, GeMeMa und MPB, ist es ruhig geworden. Hinter den Kulissen wird kräftig an Kriterien und neuen Mitgliedern gearbeitet. (Foto: Exclusive-design/stock.adobe.com)
Um beide Bierpools, GeMeMa und MPB, ist es ruhig geworden. Hinter den Kulissen wird kräftig an Kriterien und neuen Mitgliedern gearbeitet. (Foto: Exclusive-design/stock.adobe.com)

"Einer für alle - alle für einen!"

Ein Sprichwort besagt: „Wenn zwei sich streiten, freut sich ein Dritter.“ Ob das im Falle der beiden Bierpools zutrifft, darf stark bezweifelt werden. In diesem Fall lautet das Motto vielmehr: „Einer wird gewinnen.“ 

Ob das der allgemeinen Brauwirtschaft zum Vorteil gereicht, sei dahingestellt. Im Moment schaut es danach aus, dass die Gesellschaft für Mehrweg-Management, GeMeMa, die Nase vorn hat. Zum einen, weil mit der Krombacher Brauerei, der der Radeberger Gruppe, der Bitburger Braugruppe sowie der Warsteiner Gruppe als Gesellschafter und Gründer des Pools finanzielle Power dahinter steckt. Zum anderen, weil die GeMeMa derzeit schon mit einem 0,33-Liter- und 0,5-Liter-Longneck-Pool operativ tätig ist und somit den Takt vorgibt. Und außerdem nur noch auf grünes Licht ihrer Gesellschafter für den avisierten NRW-Pool wartet. Das ist ganz nach dem Geschmack des Mehrweg-Verbandes Pro Mehrweg, der erst kürzlich den Pool um Chef Hans Baxmeier empfahl. Der startete nun in Zusammenarbeit mit der Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin ein Projekt, um Ergebnisse über die Verwendungsbestimmungen und Leistungsbeschreibungen von Poolflaschen zu liefern.

Derweil der genossenschaftliche Mehrwegpool der Brauwirtschaft, MPB, mit ihren Gründern, dem Bayerischen Brauerbund, dem Brauereiverband NRW e.V. und der Sozietät Norddeutscher Brauereiverbände, im Februar mit Peter Hahn ihren neuen Geschäftsführer präsentieren konnte. Hahn ist als ehemaliger Chef des Deutschen Brauer-Bundes eine anerkannte Größe. Auf der ersten Generalversammlung im Juni in Berlin wurde ebenso über die Verwendungsbestimmungen und Leistungsbeschreibungen beraten. Zwei Pools mit dem gleichen Ziel: ein ökologisches Mehrwegpoolsystem für die deutschen Brauer zu etablieren. Man fragt sich: Warum nicht alle für einen und einer für alle? Dass die Brauwirtschaft sich in Zeiten wie diesen zankt, ist ein geradezu teurer Luxus. 

Pierre Pfeiffer
[email protected]

GZ 09/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Gleisanschluss

Industrie und Getränkefachgroßhandel nehmen die Schiene ins Visier. Dekarbonisierung und Personalmangel drängen zum Umdenken. 56 Organisationen haben zu Beginn des Jahres die „Charta für die Schiene“ unterschrieben. Die Zeit drängt, denn der Gesetzgeber verlangt bis 2030 eine CO2-Reduktion von 40 Prozent gegenüber 2018. Die Crux: eine marode Bahn.

Aktuelles Interview: Maximilian Huesch

Maximilian Huesch ist Logistikexperte, Beirat und geschäftsführender Partner bei Huesch & Partner. Im Interview mit der GZ macht der Profi deutlich, vor welchen Herausforderungen die Branche steht, den Verkehr aufzugleisen.

Gastkommentar: Marcus Vollmers

Marcus Vollmers ist Geschäftsführer der Get N GmbH & Co. KG in Langenhagen, einem bundesweiten Zusammenschluss regional marktführender Getränke-Fachgroßhandelsunternehmen. Im Gastkommentar erklärt der Geschäftsführer, welche Vorteile eine stärkere Nutzung des Schienenverkehrs in Bezug auf Nachhaltigkeit und Bewältigung des Fachkräftemangels bieten.