Alkoholfreies Bier gewinnt laut DBB immer mehr an Zustimmung. (Foto: Deutscher Brauer-Bund)
Alkoholfreies Bier gewinnt laut DBB immer mehr an Zustimmung. (Foto: Deutscher Brauer-Bund)

Bald jedes zehnte Bier alkoholfrei

Mit einer reichweitenstarken Online-Kampagne lenkt der Deutsche Brauer-Bund (DBB) im Sommer und Herbst den Blick auf ein boomendes Biersegment: Alkoholfrei steht hoch im Kurs.

Der Verband hat gemeinsam mit seinen Mitgliedern eine Kampagne gestartet, um die vergleichsweise junge Bierkategorie noch bekannter zu machen. Auf der Internetseite www.unserbier.de sind Informationen und Hintergründe gebündelt. Gleichzeitig wird unter dem Motto „Feel Free“ über Instagram, Youtube, Facebook und Twitter für alkoholfreien und kalorienarmen Genuss geworben. Allein in den ersten vier Wochen erzielten die Clips der Social-Media-Kampagne eine Reichweite von mehr als 16 Millionen Kontakten, heißt es aus dem Verband. Der Deutsche Brauer-Bund beobachtet seit Jahren, wie sich das Image der Alkoholfreien wandelt und immer mehr Menschen auf den Geschmack kommen. „Die Zeiten, als alkoholfreie Biere hauptsächlich von Autofahrern getrunken wurden, sind längst vorbei“, sagt Hauptgeschäftsführer Holger Eichele. Eine Umfrage des Verbandes habe gezeigt, dass Verbraucher besonders den guten Geschmack, die geringe Kalorienzahl sowie die Verwendung ausschließlich natürlicher Rohstoffe schätzen würden. Neben klassischen Sorten wie Pils, Weizenbier oder Radler würden zudem in Deutschland immer mehr regionale Spezialitäten wie Kölsch und Alt oder besondere Biersorten wie India Pale Ale als alkoholfreie Varianten gebraut, heißt es weiter.

Seit 2007 hat sich laut DBB die Produktion alkoholfreier Biersorten mehr als verdoppelt – auf gut 660 Millionen Liter im Jahr 2020. Trotz der Corona-Krise setze sich der Trend fort. Aktuell haben alkoholfreie Biere einen Marktanteil von sieben Prozent. Mittlerweile gibt es bundesweit mehr als 700 verschiedene Marken. „Schon bald wird jedes zehnte in Deutschland gebraute Bier alkoholfrei sein“, ergänzt Eichele. //lhw

GZ 11/23

Themen der Ausgabe

Titelthema: Kreislaufstörung

Die seitens der EU vorgeschlagene Mehrwegquote für Getränkebehälter für den gesamten Einzelhandel könnte sich für die gesamte Getränkebranche als Bumerang erweisen. Weniger für den Discount. Ein Szenario.

Spezial: Systemkampf Verpackung

Die drohende Handels-Mehrwegpflicht hat ein Kräftemessen angestoßen. Der offene Streit zwischen den Mehrweg- und Einweg-Kontrahenten ist wieder entflammt, nachdem Lidl in einer aufwendigen Kampagne um die ökologischen Vorteile von PET-Einwegflaschen wirbt. Lidl und die Deutsche Umwelthilfe beziehen in der GZ Stellung.

Gastkommentar: Antje Gerstein

Antje Gerstein, Leiterin Europapolitik und Nachhaltigkeit beim Handelsverband Deutschland, sieht noch einige Verbesserungsoptionen für den Vorschlag der EU-Verpackungsverordnung zu verpflichtenden Mehrwegquoten.