Paukenschlag am Nockherberg: Dr. Jörg Lehmann verlässt Paulaner Ende September dieses Jahres. (Foto: DBB)
Paukenschlag am Nockherberg: Dr. Jörg Lehmann verlässt Paulaner Ende September dieses Jahres. (Foto: DBB)

Lehmann und Paulaner trennen sich

Dr. Jörg Lehmann, CEO und COO der Paulaner Brauerei Gruppe GmbH & Co. KGaA, wird nach eigenen Aussagen das Unternehmen zum 30. September 2023 verlassen. Darauf sollen Lehmann und die Shareholder des Konzerns, Heineken und Schörghuber Gruppe, sich im besten Einvernehmen verständigt haben.

Hintergrund dieser Entscheidung seien nach Unternehmensangaben unterschiedliche Auffassungen über die Frage, wie das angestrebte nachhaltig profitable Wachstum des Unternehmens zu erreichen sei und wie die Paulaner Brauerei Gruppe sich hierfür organisatorisch und personell bestmöglich aufstellen soll.

„Beide Eigentümer der Paulaner Brauerei Gruppe und ich persönlich sind Dr. Jörg Lehmann für das in den vergangenen zehn Jahren in Kulmbach und München Geleistete sehr dankbar. Der konsequente Ausbau des Supply-Netzwerkes der Gruppe und Erfolgsgeschichten wie die von Chiemseer, Paulaner Spezi und zuletzt Paulaner Hell, aber auch das kluge Navigieren durch die Herausforderungen der Pandemie prägen die Zeit seiner Verantwortung. Wir sind ihm zudem sehr verbunden, dass er diese bis zu seinem Ausscheiden weiterhin konsequent wahrnehmen wird.“, sagt Nico Nusmeier, Vorsitzender des Shareholder Committee.

Die Entscheidung, künftig getrennte Wege zu gehen, ändere nichts an der Wertschätzung und dem Vertrauen, die beide Shareholder Dr. Jörg Lehmann entgegenbringen, so Nico Nusmeier weiter. Ausgestattet mit diesem wird er daher bis zu seinem Ausscheiden die Transformation von Deutschlands Braukonzern Nummer Vier federführend vorantreiben.

Den Vorsitz der Geschäftsführung der Paulaner Brauerei Gruppe hatte der an der Technischen Universität München in Weihenstephan ausgebildete ehrenamtliche Präsident des Deutschen Brauer-Bundes 2018 übernommen. Kurz zuvor war er als COO ins Unternehmen eingetreten und hatte insbesondere die Verantwortung für die Stabilisierung der Produktions- und Logistikprozesse in der neuen Brauerei in München-Langwied übernommen. Nach Stationen bei der Hasseröder Brauerei (1997-1998), der Gilde Brauerei (1998-2003) und bei ABInBev (2003-2013) war er von 2013 an als Vorstand Technik in der Kulmbacher Brauerei tätig gewesen, deren Aufsichtsratsvorsitz er seit 2022 ausübt.

Wer die Nachfolge von Dr. Jörg Lehmann als CEO der Paulaner Brauerei Gruppe im Oktober sowie als Präsident des Deutschen Brauer-Bundes im Sommer antreten wird, ist bislang nicht bekannt. //gz

GZ 08/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Mineral- und Tafelwasserverordnung

Der Entwurf des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zur Neufassung der Mineral- und Tafelwasserverordnung könnte zu Verwerfungen im gesamten Mineralwassermarkt führen. Verbände fordern daher dringend Nachbesserungen.

Aktuelles Interview: Jürgen Reichle, VDM

Jürgen Reichle, Geschäftsführer des Verbands Deutscher Mineralbrunnen, sieht beim vorgelegten Entwurf für die Mineral- und Tafelwasserverodnung Verbesserungsbedarf in mehreren Punkten. Der nächste Schritt sei eine intensive Dialogphase mit Bund und Ländern.

Gastkommentar: Thomas Fischer, DUH

Thomas Fischer, Bereichsleiter Kreislaufwirtschaft bei der Deutschen Umwelthilfe, hält die in der PPWR festgelegt Mehrwegquote von vorerst 10 Prozent für deutlich zu niedrig angesetzt. Ein erhoffter Rückenwind für Mehrweg werde so ausbleiben sagt er und fordert deshalb nationale Maßnahmen zum Mehrwegschutz.