Auch im Dezember brummte der Lebensmittelhandel, während der Nonfoodhandel durch den erneuten Lockdown dramatisch einbrach. (Foto: Pixabay)
Auch im Dezember brummte der Lebensmittelhandel, während der Nonfoodhandel durch den erneuten Lockdown dramatisch einbrach. (Foto: Pixabay)

Lebensmittelhandel im Dezember robust

Verkehrte Welt: Während der Lebensmitteleinzelhandel im Dezember vergangenen Jahres laut Statistisches Bundesamt (Destatis) zum nächsten Rekord geeilt ist, darbte der Handel mit Nonfood-Artikeln aufgrund des Lockdowns.

Lebensmittelhandelsboom im Dezember

Der Einzelhandel mit Lebensmitteln, Getränken und Tabakwaren setzte im Dezember 2020 real (preisbereinigt) 6,3 Prozent und nominal 8,7 Prozent mehr um als im Dezember 2019. Dabei lag der Umsatz der Supermärkte, SB-Warenhäuser und Verbrauchermärkte real 7,1 Prozent und nominal 9,5 Prozent über dem des Vorjahresmonats. Der Facheinzelhandel mit Lebensmitteln (wie zum Beispiel der Facheinzelhandel mit Obst und Gemüse, Fleisch, Backwaren oder Getränken) setzte im entsprechenden Vergleich real 0,5 Prozent und nominal 3,1 Prozent mehr um.

Textileinzelhandel -40 Prozent zum Vorjahr

Im Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln sanken laut Destatis die Umsätze im Dezember 2020 im Vergleich zum Vorjahresmonat real um 1,5 Prozent und nominal um 1,1 Prozent. Der Handel mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren sowie der Einzelhandel mit Waren verschiedener Art (zum Beispiel Waren- und Kaufhäuser) brach real um 39,6 Prozent beziehungsweise 26,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat ein. Seit dem 16. Dezember 2020 sind diese Geschäfte weitgehend geschlossen. Ebenfalls betroffen war der Handel mit Einrichtungsgegenständen, Haushaltsgeräten und Baubedarf mit einem Rückgang von 4,8 Prozent im Vergleich zu Dezember 2019.

Von den Geschäftsschließungen stark profitiert hat indes der Internet- und Versandhandel mit real + 31,0 Prozent und nominal + 31,9 Prozent.

Lockdown schließt den Nonfood-Handel ab

Insgesamt haben die Einzelhandelsunternehmen in Deutschland im Dezember 2020 nach vorläufigen Ergebnissen von Destatis kalender- und saisonbereinigt real 9,6 Prozent und nominal 9,3 Prozent weniger umgesetzt als im November 2020. Dieser Rückgang lässt sich mit dem erneuten Corona-Lockdown erklären, der eine Teilschließung des Einzelhandels ab dem 16. Dezember 2020 und somit einen teilweisen Wegfall des Weihnachtsgeschäfts bedeutete. //pip

GZ 09/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Gleisanschluss

Industrie und Getränkefachgroßhandel nehmen die Schiene ins Visier. Dekarbonisierung und Personalmangel drängen zum Umdenken. 56 Organisationen haben zu Beginn des Jahres die „Charta für die Schiene“ unterschrieben. Die Zeit drängt, denn der Gesetzgeber verlangt bis 2030 eine CO2-Reduktion von 40 Prozent gegenüber 2018. Die Crux: eine marode Bahn.

Aktuelles Interview: Maximilian Huesch

Maximilian Huesch ist Logistikexperte, Beirat und geschäftsführender Partner bei Huesch & Partner. Im Interview mit der GZ macht der Profi deutlich, vor welchen Herausforderungen die Branche steht, den Verkehr aufzugleisen.

Gastkommentar: Marcus Vollmers

Marcus Vollmers ist Geschäftsführer der Get N GmbH & Co. KG in Langenhagen, einem bundesweiten Zusammenschluss regional marktführender Getränke-Fachgroßhandelsunternehmen. Im Gastkommentar erklärt der Geschäftsführer, welche Vorteile eine stärkere Nutzung des Schienenverkehrs in Bezug auf Nachhaltigkeit und Bewältigung des Fachkräftemangels bieten.