Ein halber Liter Bier kostet umgerechnet 13,20 Euro bei Fußball-WM in Katar. Wasser hingegen wird für nur 2,60 Euro verkauft. (Foto: lcrribeiro33@gmail - stock.adobe.com)
Ein halber Liter Bier kostet umgerechnet 13,20 Euro bei Fußball-WM in Katar. Wasser hingegen wird für nur 2,60 Euro verkauft. (Foto: lcrribeiro33@gmail - stock.adobe.com)

++Update++ Fußball-WM: nun Bier-Verbot statt Bier-Hürden ++Update

Aus anfänglichen Beschränkungen beim Alkohol-Ausschank kurz vor Beginn der Fußballweltmeisterschaft in Katar ist nun ein Dekret geworden: Rund um die Stadien darf gar kein Alkohol mehr verkauft werden. Besonders betroffen ist der Bier-Sponsor Budweiser von AB InBev.

Kurz vor Beginn der Fußballweltmeisterschaft am Sonntag hat die FIFA den Forderungen Qatars in einem umstrittenen Punkt nachgegeben. Der Ausschank von Alkohol wird in und vor den Stadien demnach vollständig verboten sein. Die Behörden des konservativ-muslimischen Gastgeberlandes be­schlossen, „die Verkaufsstellen für Bier aus dem Umkreis des Stadions der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Qatar zu verbannen“, wie die FIFA am Freitag mitteilte. Alkoholfreies Bier bleibt in den Stadien erlaubt. Die nun be­kannt gegebene Regelung sieht dagegen vor, dass der Verkauf alkoholischer Ge­tränke auf das Fan-Festival im Al-Bidda-Park im Zentrum von Doha und andere lizenzierte Orte beschränkt wird. Er soll dort von 18.30 Uhr Ortszeit an erlaubt sein.

Auf der offiziellen Website zur WM in Katar war vor kurzem noch zu lesen: "Alkohol ist kein Teil der lokalen Kultur, Gastfreundschaft hingegen schon. Für Fans, die ihn genießen möchten, wird es Alkohol zu kaufen geben."

Das WM-Organisationskomitee und die FIFA bestätigten auf Anfrage der Sportschau vor einigen Wochen in wortgleichen Stellungnahmen, dass Veranstaltungsmanager derzeit "die Anforderungen in den Stadien verbessern". In der Antwort hieß es damals: "Dies wirkt sich direkt auf den Ort bestimmter Fanbereiche aus. Die Ausschankzeiten und die Anzahl der Orte, an denen ausgeschenkt wird, bleiben gleich." Bier mit Alkohol soll es nur vor und nach den Spielen geben, nicht währenddessen. Nach Angaben der Sportschau teilte die FIFA mit, dass Bier mit Alkohol auf dem jeweiligen Stadiongelände ausgeschenkt werden soll - allerdings nur vor und nach dem Spiel und nicht direkt in den Stadien. Während der Spiele soll nur der Konsum von alkoholfreiem Bier sowie Softdrinks und Wasser möglich sein. 

Die "New York Times" hatte zuvor berichtet, dass es aus der Königsfamilie Katars die Anweisung gegeben habe, den Ausschank von Alkohol weniger öffentlich zu gestalten. Dafür seien bereits aufgebaute Verkaufsstände des FIFA-Sponsors, einer amerikanischen Brauerei, an weniger auffällige Stellen versetzt worden. Ein Video zeigte, wie ein solcher Stand am Finalstadion umplatziert wurde. Bereits aufgebaute Verkaufsstände des Bier-Sponsors der Fifa, Anheuser-Busch, seien bereits an unauffälligere Stellen versetzt worden. Die Brauerei schenkt die Marke Budweiser aus.

Die Brauerei teilte laut Deutscher Presse-Agentur mit: "Wir arbeiten mit der FIFA zusammen, um sicherzustellen, dass die Fans den bestmöglichen Zugang zu unseren Produkten haben." Man arbeite mit der FIFA zusammen, "um die Verkaufsstellen an die gewünschten Orte zu verlegen. Unser Fokus liegt darauf, unter den neuen Bedingungen das bestmögliche Kundenerlebnis zu bieten". Alkohol ist in Katar nicht vollständig verboten, wird aber nur in Bars oder Restaurants bestimmter Hotels ausgeschenkt oder auch auf den Kreuzfahrtschiffen, die im Hafen Dohas während der WM viele Fans beherbergen sollen.

Diese Maßnahmen sollen nicht die einzigen Bier-Hürden sein. Nun sollen mehrere englische Medien darüber berichtet haben, dass bei dem Turnier ein halber Liter alkoholhaltiges Bier 50 katarische Riyal (etwa 13,20 Euro) kosten soll. Einer Person sollen demzufolge nicht mehr als vier Becher verkauft werden dürfen. Wasser soll 2,60 Euro kosten. //pip

GZ 09/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Gleisanschluss

Industrie und Getränkefachgroßhandel nehmen die Schiene ins Visier. Dekarbonisierung und Personalmangel drängen zum Umdenken. 56 Organisationen haben zu Beginn des Jahres die „Charta für die Schiene“ unterschrieben. Die Zeit drängt, denn der Gesetzgeber verlangt bis 2030 eine CO2-Reduktion von 40 Prozent gegenüber 2018. Die Crux: eine marode Bahn.

Aktuelles Interview: Maximilian Huesch

Maximilian Huesch ist Logistikexperte, Beirat und geschäftsführender Partner bei Huesch & Partner. Im Interview mit der GZ macht der Profi deutlich, vor welchen Herausforderungen die Branche steht, den Verkehr aufzugleisen.

Gastkommentar: Marcus Vollmers

Marcus Vollmers ist Geschäftsführer der Get N GmbH & Co. KG in Langenhagen, einem bundesweiten Zusammenschluss regional marktführender Getränke-Fachgroßhandelsunternehmen. Im Gastkommentar erklärt der Geschäftsführer, welche Vorteile eine stärkere Nutzung des Schienenverkehrs in Bezug auf Nachhaltigkeit und Bewältigung des Fachkräftemangels bieten.