Wie die Bayerische Staatbrauerei Weihenstephan mitteilt, verbucht sie das Jahr 2020 „in erster Linie als einen herben Rückschlag“. Der Ausstoß sei unter 400.000 Hektoliter gefallen, was die Brauerei um einige Jahre zurückwerfe. Der erste Lockdown von Ende März bis Mitte Mai habe für sehr hohe Verluste gesorgt, da die Umsätze auf dem regionalen und nationalen Markt durch die Schließung der Gastronomie komplett weggebrochen seien. Weihenstephan liefere zudem in über 50 Länder weltweit, weshalb der Export in Abstimmung mit der Produktion und Logistik stark gefordert gewesen sei, die internationale Lage zu beobachten und schnell zu reagieren. „In unserer Produktion mussten wir in dieser Zeit flexibel sein, Bestellrhythmen gab es einfach nicht mehr“, berichtet Brauereidirektor Dr. Josef Schrädler. „Jetzt mussten wir kurzfristig reagieren und ohne unser Logistikzentrum und die damit verbundenen Lagermöglichkeiten wäre dies nicht möglich gewesen.“
Dennoch hat die Brauerei im Mai 2020 mit dem Weihenstephaner Helles eine Neuheit vorgestellt. Die Markteinführung sei genau richtig gewesen: „Wir bewegten uns auf das Ende des ersten Lockdowns zu, es war eine positive Stimmung zu spüren. Und dann war’s auch ein bisserl glücklich, dass wir ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt mit allem fertig wurden“, berichtet Schrädler. Insgesamt habe man ein Wachstum von 30 Prozent im Handel verzeichnen können. Dieser Zuwachs werde jedoch nicht zu einer Orientierung Richtung Handel führen. Weihenstephan sei eine Gastro-Marke und werde seine Strategie auch 2021 nicht ändern.
Brauereidirektor Schrädler schaut nun dennoch optimistisch in die Zukunft: „Eine Prognose kann man zwar nicht treffen, aber wir hoffen, dass sich die Situation zum Sommer hin wieder bessert, und die Gastronomie wieder öffnen darf. Einen Herbst wie 2020 brauchen wir nicht noch einmal. Die Hoffnung besteht aber, dass wir im Spätsommer oder Herbst so weit sind, dass man die Wirtschaften nicht mehr schließen muss.“ // chs