Gemeinsam stark: Gerade in der Krise haben die Freien Brauer auf die Zusammenarbeit mit Handel und Gastronomie gesetzt. Foto: Prostock-studio
Gemeinsam stark: Gerade in der Krise haben die Freien Brauer auf die Zusammenarbeit mit Handel und Gastronomie gesetzt. Foto: Prostock-studio

Umfrage: Freie Brauer sehen auch Positives in der Krise

Eine aktuelle Umfrage der Freien Brauer vom April 2021 beleuchtet die positiven Entwicklungen, die durch die Corona-Pandemie in den Brauereien angeschoben wurden. So wurde eine Veränderung des Verhaltens der Verbraucher*innen beobachtet, die noch mehr auf Regionalität und Qualität setzen und, dass vor allem die Stammkundschaft ihre Brauereien aus der Region unterstützt. Unterstützung wurde auch bei der Zusammenarbeit mit Gastronomie und Handel großgeschrieben. In der Kommunikation wurde ein außerordentlicher Fokus auf kreative und vor allem digitale Maßnahmen gelegt, was die Digitalisierung der Freien Brauer maßgeblich vorangebracht hat.

Die Ergebnisse der Umfrage im Einzelnen: Die Unterstützung durch die Verbraucher*innen ist groß, besonders von der Stammkundschaft der Brauereien. Die Menschen schauen trotz unsicherer Zeiten nicht auf das Geld, sondern auf Qualität und Regionalität. Das bestätigen fast alle der mitwirkenden Brauereien (92,9 %). Alle Teilnehmer*innen der Umfrage stimmten zu oder eher zu, dass die Kundschaft noch mehr Wert auf Regionalität legt und das Interesse an Biervielfalt und -qualität gestiegen ist. „In Zeiten von Einschränkungen und Lockdowns genießen unsere Kunden ihre Biere gerne zu Hause und widmen sich neben ihren angestammten Biersorten auch vermehrt Spezialitäten und Kreativbieren. Der Fokus auf Regionalität und das Vorort-Bewusstsein nimmt zu, hier punkten demgemäß auch Biermarken im Umfeld ihrer Braustandorte“, beschreibt Rudolf Damberger aus der Privatbrauerei Zwettl die Situation in Österreich. Fabian Zappe von Glaabsbräu zieht ein ähnliches Fazit des vergangenen Jahres: „Die Endkunden legen mehr Wert auf Qualität, Nachhaltigkeit und Regionalität. Sie nehmen diese Aspekte immer mehr wahr in der Kommunikation.“

„Gemeinsam sind wir stark.“ Ein Satz, der Die Freien Brauer untereinander beschreibt, aber auch ihre Zusammenarbeit mit Gastronomie und Handel. Fast 80 % der Teilnehmerinnen geben an, während der Pandemie Unterstützungsaktionen für die Gastronomie angeboten zu haben. So bewarb die Karmeliten Brauerei das To-Go-Angebot mit einem gemeinsamen Flyer als Kistenbeilage sowie über Facebook, die Alpirsbacher Klosterbräu unterstützte Gastronomiebetriebe mit einer Bierticket-Aktion im Frühjahr 2020 und die Privat-Brauerei Zötler startete die Aktion Freibier for future (www.freibierforfuture.com), um ihren Wirtinnen zu helfen. Fabian Zappe von Glaabsbräu bestätigt, dass die Zusammenarbeit mit Gastronomie und Handel besonders in Krisenzeiten enorm wichtig ist: „Die Kunden aus Gastronomie und Handel schätzen die enge Zusammenarbeit mit uns als Brauerei in dieser schwierigen Phase. Gerade die Kunden aus der Gastronomie sind sehr dankbar, dass wir das nicht ausgeschenkte Fassbier zu 100 Prozent gegen Neues austauschen, sobald die Wiedereröffnung ansteht, und das honorieren sie auch öffentlich.“

„Die Digitalisierung hat einen enormen Anschub erfahren“, beantwortet Alexander Schwab von der Pyraser Landbrauerei die Frage nach positiven Entwicklungen, die durch die Pandemie hervorgebracht wurden. Auch Elisa Raus von der Störtebeker Braumanufaktur beantwortet die Frage ähnlich: „Die Notwendigkeit digitaler Angebote ist von heute auf morgen deutlich gestiegen. In diesen Angeboten liegt enormes Potenzial, da man über einen für den Endverbraucher bequemen Weg direkten Zugang bekommt und im Wohnzimmer des Konsumenten zu Gast ist.“ Viele der Gesellschafter*innen nutzten die Pandemie, um bestehende digitale Maßnahmen auszubauen oder neu einzuführen. Sie setzen dabei auf digitale Bierverkostungen (71,4 %) und Events (28,6 %), Online-Shops (21,4 %) und Social Media (64 %).

Die Umfrage der Freien Brauer im Detail, Foto: Die Freien Brauer
Die Umfrage der Freien Brauer im Detail, Foto: Die Freien Brauer