Die Zukunft der Pfungstädter Brauerei liegt nach dem Rückzug von Investor Uwe Krueck im Ungewissen. (Foto: Stock Adobe / Andreas Müller)
Die Zukunft der Pfungstädter Brauerei liegt nach dem Rückzug von Investor Uwe Krueck im Ungewissen. (Foto: Stock Adobe / Andreas Müller)

Pfungstadt: Investor zieht sich zurück

Wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ) berichtet, sind alle Verhandlungen über die Übernahme der Pfungstädter Brauerei durch den Investor Uwe Krueck endgültig gescheitert. Die Spectrum Invest, eine von Krueck geführte Beteiligungs- und Immobiliengesellschaft in Frankfurt, teilte mit, man ziehe sich von dem Projekt in der Darmstädter Nachbarstadt zurück. Trotz über weite Strecken konstruktiver Gespräche sei es nicht gelungen, mit den Eigentümern der Brauerei und den Pfungstädter Fraktionen eine tragfähige Lösung für das Traditionsunternehmen zu finden.

Die FAZ zitiert Krueck in ihrem Artikel. Darin äußert er seine Überraschung über den „massiven Widerstand“ in Pfungstadt und zeigt sich erschüttert über die „heftigen Anfeindungen“, denen er und seine Familie im Laufe der Verhandlungen ausgesetzt gewesen seien. Er habe niemals erwartet, dass dies bis zu „konkreten Drohungen gegen Leib und Leben“ reichen könne.

„Überzogene Absicherungsforderungen der Stadt“

Die Idee des Investors war die Übernahme der alten Brauerei in der Darmstädter Innenstadt, deren Neubau auf dem ehemaligen städtischen Schwimmbadgelände und der Bau neuer Wohnungen auf dem dann freigewordenen alten Firmenareal – die GETRÄNKE ZEITUNG berichtete darüber bereits in ihrer ersten Ausgabe in diesem Jahr, unter anderem mit einem ausführlichen Interview mit Brauerei-Geschäftsführer Stefan Seibold. Dieser zeigte sich damals äußerst optimistisch und sagte, die Inhaberfamilie habe mit Krueck  "mit Abstand die beste Lösung" für die Brauerei gefunden.

In seiner Erklärung spricht Krueck nun von „überzogenen Absicherungsforderungen der Stadt“ und nicht akzeptablen finanziellen Forderungen der Brauereieigentümer wie etwa der Übernahme von weiteren Zahlungsverpflichtungen und betrieblichen Risiken. Die nachgeschobenen Forderungen Pfungstadts seien weit über das legitime und wirtschaftlich vertretbare Maß hinausgegangen, so die FAZ. Da seine Position nicht akzeptiert worden sei, habe er entschieden, „das Projekt nun endgültig nicht mehr weiterzuverfolgen“.

Zukunft der Brauerei ungewiss

Krueck verweist in dem Schreiben, aus dem die Zeitung zitiert, abschließend darauf, dass die Finanzierung des Vorhabens in Pfungstadt zu keiner Zeit in Frage gestanden habe. Ob eine Weiterführung der Brauerei damit endgültig gestorben ist und die rund 100 Arbeitsplätze verlorengehen, ist durch den Rückzug noch nicht entschieden. Die Eigentümer der Pfungstädter Brauerei hatten bereits angekündigt, die Gespräche mit den restlichen Investoren wieder zu intensivieren. // ja

GZ 08/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Mineral- und Tafelwasserverordnung

Der Entwurf des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zur Neufassung der Mineral- und Tafelwasserverordnung könnte zu Verwerfungen im gesamten Mineralwassermarkt führen. Verbände fordern daher dringend Nachbesserungen.

Aktuelles Interview: Jürgen Reichle, VDM

Jürgen Reichle, Geschäftsführer des Verbands Deutscher Mineralbrunnen, sieht beim vorgelegten Entwurf für die Mineral- und Tafelwasserverodnung Verbesserungsbedarf in mehreren Punkten. Der nächste Schritt sei eine intensive Dialogphase mit Bund und Ländern.

Gastkommentar: Thomas Fischer, DUH

Thomas Fischer, Bereichsleiter Kreislaufwirtschaft bei der Deutschen Umwelthilfe, hält die in der PPWR festgelegt Mehrwegquote von vorerst 10 Prozent für deutlich zu niedrig angesetzt. Ein erhoffter Rückenwind für Mehrweg werde so ausbleiben sagt er und fordert deshalb nationale Maßnahmen zum Mehrwegschutz.