Die Privatbrauerei Herrenhausen kann mit ihrer Marke "Herri" auch während der Coroankrise beim Konsumenten punkten. Foto: Florian Arp
Die Privatbrauerei Herrenhausen kann mit ihrer Marke "Herri" auch während der Coroankrise beim Konsumenten punkten. Foto: Florian Arp

"Herri" trotzt der Krise

Die Privatbrauerei Herrenhausen, von Fans liebevoll "Herri" genannt, spürt die Coronakrise im Gastronomie- und Veranstaltungsbereich. Allerdings weit weniger, als viele andere Regionalbrauereien.

Geschäftsführer Christian Schulz-Hausbrandt: „Gastronomie und Veranstaltungen machen bei uns weniger als 20 Prozent des Volumens aus, bei anderen regional tätigen Brauereien vergleichbarer Größe ist es in der Regel mehr als ein Drittel. Im Lebensmittel- und Getränkehandel konnten wir sogar etwas zulegen und damit einen Teil der Verluste auffangen.“

Appell zur Leergutrückgabe

Das veränderte Verbraucherverhalten bringe nun aber ganz neue Herausforderungen mit sich, so Christian Schulz-Hausbrandt: „Die Menschen gehen seltener zum Einkaufen und bringen folglich auch seltener ihr Leergut zurück. Für uns bedeutet das einen Engpass an Kisten und Flaschen. Daher unser Aufruf: Bringt unbedingt euer Leergut zurück!“

 

Nach dem Jahr 2019, das nach Angaben der Brauerei mit einem Gesamtvolumen von 133.000 Hektolitern "alle Erwartungen erfüllt hat", standen im Frühjahr 2020 Investitionen in die Modernisierung der Brauerei an: Rund 750.000 Euro seien in eine neue Etikettiermaschine geflossen, um das mittlerweile fast 40 Jahre alte Vorgängermodell zu ersetzen. Zusätzlich habe die Brauerei rund 250.000 Euro investiert, um neue Kästen und Flaschen anzuschaffen. „Beide Investitionen machen sich jetzt mehr als bezahlt, da sich unser Absatz durch Corona im hohen Maße auf Flaschenbier verschoben hat“, so Geschäftsführer Axel Schulz-Hausbrandt. Eine Prognose zum Volumen im Jahr 2020 sei zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch nicht möglich. //pip

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GZ 09/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Gleisanschluss

Industrie und Getränkefachgroßhandel nehmen die Schiene ins Visier. Dekarbonisierung und Personalmangel drängen zum Umdenken. 56 Organisationen haben zu Beginn des Jahres die „Charta für die Schiene“ unterschrieben. Die Zeit drängt, denn der Gesetzgeber verlangt bis 2030 eine CO2-Reduktion von 40 Prozent gegenüber 2018. Die Crux: eine marode Bahn.

Aktuelles Interview: Maximilian Huesch

Maximilian Huesch ist Logistikexperte, Beirat und geschäftsführender Partner bei Huesch & Partner. Im Interview mit der GZ macht der Profi deutlich, vor welchen Herausforderungen die Branche steht, den Verkehr aufzugleisen.

Gastkommentar: Marcus Vollmers

Marcus Vollmers ist Geschäftsführer der Get N GmbH & Co. KG in Langenhagen, einem bundesweiten Zusammenschluss regional marktführender Getränke-Fachgroßhandelsunternehmen. Im Gastkommentar erklärt der Geschäftsführer, welche Vorteile eine stärkere Nutzung des Schienenverkehrs in Bezug auf Nachhaltigkeit und Bewältigung des Fachkräftemangels bieten.