Geschäftsführer Vertrieb & Marketing Uwe Albershardt, Inhaberin Catharina Cramer, Helmut Hörz, CEO & CFO sowie Vorsitzender der Geschäftsführung und Geschäftsführer Technik Jens Hoffmann. (Foto: Haus Cramer Gruppe)
Geschäftsführer Vertrieb & Marketing Uwe Albershardt, Inhaberin Catharina Cramer, Helmut Hörz, CEO & CFO sowie Vorsitzender der Geschäftsführung und Geschäftsführer Technik Jens Hoffmann. (Foto: Haus Cramer Gruppe)

Aus Warsteiner wird ein Haus der Getränke

Die Warsteiner Gruppe richtet sich eigenen Angaben zufolge strategisch neu aus und öffnet sich mit diesem Schritt für neue Geschäftsfelder. Damit verbunden sei eine Umstrukturierung der inhabergeführten Privatbrauerei. Das Unternehmen agiert ab sofort als Haus Cramer Gruppe. Das Geschäft soll zukünftig mehr als die Herstellung und den Vertrieb von Biermarken beinhalten. Der unternehmerische Fokus werde zur Portfolioabrundung auf weitere Getränkesorten ausgeweitet, heißt es unternehmensseitig. 

„Wir verstehen uns künftig nicht mehr als reine Bier-Company, sondern öffnen uns für alle Geschäftsbereiche, die in der Gastronomie und vom Konsumenten benötigt werden“, sagt Helmut Hörz, CEO & CFO sowie Vorsitzender der Geschäftsführung der Haus Cramer Gruppe. „Damit werden wir für unsere Partner in der Gastronomie, aber auch für unsere Endkunden noch einmal attraktiver. Wir möchten den Menschen über den ganzen Tag hinweg mit Getränkelösungen begleiten.“ Die neue Unternehmensstruktur basiere künftig auf den Säulen Produktion, Beteiligungen, Supply Chain, Marketing & Vertrieb, Shared Services sowie Marken & Lizenzen. Darüber hinaus beabsichtige die Haus Cramer Gruppe nach eigenem Bekunden, in den nächsten 2 Jahren ca. 200 Millionen Euro in neue Mitarbeiter, die Marken, eine zukunftsweisende IT-Infrastruktur sowie in Maschinen und Beton zu investieren. Der Grundstein für die strategische Neuausrichtung sei bereits in den zurückliegenden Wochen und Monaten gelegt worden.

  • Produktion: Für die Zukunft sei geplant, das Kerngeschäft der Haus Cramer Gruppe, die Produktion von alkoholhaltigen und alkoholfreien Getränken, zusammenzufassen und alle Betriebsstätten unter diesem Dach zu vereinen.
  • Beteiligungen: Hier soll das Beteiligungsgeschäft wie an der irischen Rye River Brewing Company oder an dem deutschen Getränke-Start-up hye gebündelt werden. Weitere Beteiligungen sollen laut Haus Cramer folgen.
  • Supply Chain: Zu dem Geschäftsbereich Supply Chain zähle die im September 2021 gegründete BOXX Intermodal Logistics, die anderen Unternehmen Transportleistungen vom eigenen Gleisanschluss in Warstein bis München, Berlin, Hamburg oder Verona mit Zügen der Westfälischen Landes-Eisenbahn (WLE) und in Kooperation mit DB Cargo bietet.
  • Die Absatzorganisation rund um den Vertrieb und das Marketing aller Getränke: Um den Aufwärtstrend weiter zu forcieren, soll unter anderem die Marke Warsteiner einer Neupositionierung unterzogen werden, die in einer neuen Werbekampagne (zum Superbowl am 12. Februar) sichtbar werden soll. Zeitgleich mit der veränderten Positionierung und dem neuen Markenauftritt will die Warsteiner Brauerei auch ein neues alkoholreduziertes Pils von lediglich 2,5 Prozent Alkoholvolumen auf den Markt bringen.
  • Shared Services: Nach erfolgter Kartellfreigabe wollen die Getränke-Gruppe und der Karlsberg Getränke Verbund ihre Kräfte bündeln und  eine gemeinsame, selbstständige Einkaufsgesellschaft gründen. Hier sollen laut Haus Cramer ganz klar die Versorgung der Kunden sowie verbesserte Einkaufs- und Lieferkonditionen im Mittelpunkt stehen.
  • Marken & Lizenzen: Für die Marken- und Lizenzrechte der Haus Cramer Gruppe sei nach Unternehmensangaben ebenso eine eigene Gesellschaft geplant. Das soll insbesondere Brauereien im Ausland effizienter die Möglichkeit bieten, Biersorten der Gruppe in Lizenz zu brauen und so die Internationalisierung der Marke weiter voranzutreiben, heißt es. //pip 

 

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GZ 08/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Mineral- und Tafelwasserverordnung

Der Entwurf des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zur Neufassung der Mineral- und Tafelwasserverordnung könnte zu Verwerfungen im gesamten Mineralwassermarkt führen. Verbände fordern daher dringend Nachbesserungen.

Aktuelles Interview: Jürgen Reichle, VDM

Jürgen Reichle, Geschäftsführer des Verbands Deutscher Mineralbrunnen, sieht beim vorgelegten Entwurf für die Mineral- und Tafelwasserverodnung Verbesserungsbedarf in mehreren Punkten. Der nächste Schritt sei eine intensive Dialogphase mit Bund und Ländern.

Gastkommentar: Thomas Fischer, DUH

Thomas Fischer, Bereichsleiter Kreislaufwirtschaft bei der Deutschen Umwelthilfe, hält die in der PPWR festgelegt Mehrwegquote von vorerst 10 Prozent für deutlich zu niedrig angesetzt. Ein erhoffter Rückenwind für Mehrweg werde so ausbleiben sagt er und fordert deshalb nationale Maßnahmen zum Mehrwegschutz.