Allzu überschwänglich dürfte die Freude bei den Brauereien trotz der positiven Zahlen nicht ausfallen. (Foto: Okea - Adobe.Stock.com)
Allzu überschwänglich dürfte die Freude bei den Brauereien trotz der positiven Zahlen nicht ausfallen. (Foto: Okea - Adobe.Stock.com)

April: Bierabsatz bleibt deutlich unter Vor-Corona-Niveau

Wie der Deutsche Brauer-Bund (DBB) auf Grundlage von Zahlen des Statistische Bundesamtes (Destatis) meldet, haben die in Deutschland ansässigen Brauereien und Bierlager im April insgesamt rund 7,3 Millionen Hektoliter abgesetzt – 4,7 Prozent mehr als im Vormonat März. Rechnet man die ersten vier Monate des Jahres zusammen, kommen rund 26 Millionen Hektoliter zustande (+ 5,1 %).

Im Inland kommen die Brauereien für den April gar auf ein Plus von 10,4 Prozent, sie setzten etwa 6,1 Millionen Hektoliter ab. Kumuliert steht für die ersten vier Monate des Jahres ein Zuwachs um 7,2 Prozent auf rund 21,4 Millionen Hektoliter.

Laut Daniel Schock, Geschäftsführer Technik und Umwelt des DBB, jedoch nur bedingt Grund zu Freude: „Zwar steht im April 2022 bei den steuerpflichtigen Absätzen im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 10,4 Prozent; gegenüber dem April 2019 fehlen aber über 950.000 Hektoliter oder 13,5 Prozent. Und aufgelaufen von Januar bis April liegen die Absätze der Brauwirtschaft hierzulande immer noch 2 Millionen Hektoliter hinter den Werten von 2019 zurück.“ Zwar würden die Absätze weiter aufholen, angesichts der Inflation werde das Plus jedoch geringer ausfallen als zunächst erhofft.

Wenig überraschend ist die negative Entwicklung bei den Ausfuhren in Drittländer: Aufgrund des Angriffskriegs von Russland auf die Ukraine steht für den April ein Minus von 35,9 Prozent auf 496.836 Hektoliter auf dem Zettel. Aufgelaufen ist ein Verlust von 13,7 Prozent für die ersten vier Monate des aktuellen Jahres. Für Ausfuhren in EU-Ländern können die Brauereien für den April zwar ein Plus von 4,7 Prozent, für das bisherige Gesamtjahr von 8,5 Prozent einstreichen, für den Export insgesamt ergibt sich für den vergangenen Monat jedoch ein Minus von 17,8 Prozent, kumuliert von -3,9 Prozent.

Blicken wir auf die Biermischungen: Nach einem satten Minus von -16,3 Prozent im Vormonat wurden im April 2,2 Prozent (417.109 Hektoliter) weniger Mixe abgesetzt. Betrachtet man das erste Quartal insgesamt, steht ein Absatz von rund 1,2 Millionen Hektoliter (-8,8 %). //chs

GZ 09/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Gleisanschluss

Industrie und Getränkefachgroßhandel nehmen die Schiene ins Visier. Dekarbonisierung und Personalmangel drängen zum Umdenken. 56 Organisationen haben zu Beginn des Jahres die „Charta für die Schiene“ unterschrieben. Die Zeit drängt, denn der Gesetzgeber verlangt bis 2030 eine CO2-Reduktion von 40 Prozent gegenüber 2018. Die Crux: eine marode Bahn.

Aktuelles Interview: Maximilian Huesch

Maximilian Huesch ist Logistikexperte, Beirat und geschäftsführender Partner bei Huesch & Partner. Im Interview mit der GZ macht der Profi deutlich, vor welchen Herausforderungen die Branche steht, den Verkehr aufzugleisen.

Gastkommentar: Marcus Vollmers

Marcus Vollmers ist Geschäftsführer der Get N GmbH & Co. KG in Langenhagen, einem bundesweiten Zusammenschluss regional marktführender Getränke-Fachgroßhandelsunternehmen. Im Gastkommentar erklärt der Geschäftsführer, welche Vorteile eine stärkere Nutzung des Schienenverkehrs in Bezug auf Nachhaltigkeit und Bewältigung des Fachkräftemangels bieten.