Brito leitete die Expansion einer regionalen lateinamerikanischen Brauerei zum größten Bierhersteller der Welt, die durch aggressive Geschäftsabschlüsse, eine bonusorientierte Mitarbeiterkultur und heftige Kostensenkungen in den von ihm übernommenen Unternehmen vorangetrieben wurde. (Foto: AB InBev)
Brito leitete die Expansion einer regionalen lateinamerikanischen Brauerei zum größten Bierhersteller der Welt, die durch aggressive Geschäftsabschlüsse, eine bonusorientierte Mitarbeiterkultur und heftige Kostensenkungen in den von ihm übernommenen Unternehmen vorangetrieben wurde. (Foto: AB InBev)

AB InBev sucht neuen Chef

Nach Angaben der britischen Financiel Times (FT) ist der größte Bierhersteller der Welt, AB InBev (Budweiser, Stella Artois, Beck’s), auf der Suche nach einem neuen Geschäftsführer. Der jetzige Vorstandvorsitzende Carlos Brito soll nach mehr als 16 Jahren im nächsten Jahr seinen Rücktritt erklären.

Personalvermittlungsfirma hilft bei der Suche

Wie das führende britische Wirtschaftsblatt laut Brancheninformationen erfahren haben will, soll die Brauerei bei der Suche nach einem Nachfolger von Brito schon mit der Personalvermittlungsfirma Spencer Stuart zusammenarbeiten. Nach Angaben der Financial Times soll Brito und der ABInBev-Vorstand in den Suchprozess involviert sein. Laut FT soll Brito im Laufe des nächsten Jahres seinen Rücktritt geplant haben.  Wann genau, sei nicht zu erfahren gewesen.

Ein Teil des Grundes für die externe Suche sei, dass AB InBev nur einen internen Kandidaten in Betracht ziehe. Dies habe angeblich Michel Doukeris, der das in Nordamerika ansässige Anheuser-Busch-Geschäft leitet, Insidern mitgeteilt. Andere Kandidaten, die zuvor als mögliche Kandidaten vorgeschlagen worden seien, wie der Chief Strategy Officer David Almeida und der Chief Marketing Officer Pedro Earp, seien demnach nicht in Betracht gezogen worden.

Laut Informationen der Financial Times sei es aber ebenso möglich, dass Brito länger an der Spitze des Unternehmens bleibe, wenn sich die Brauerei nicht auf einen Kandidaten bei der Suche einigen könne. AB InBev lehnte nach Angaben der Zeitung jeglichen Kommentar zu den Gerüchten ab.

Hohe Schulden lasten auf der Brauerei

Das Unternehmen hat in den vergangenen 18 Monaten seinen Finanzvorstand und Felipe Drupa, ersetzt, heißt es laut FinTime. Die Veränderungen an der Führungsspitze erfolge, da AB InBev weiterhin mit einer hohen Schuldenlast zu kämpfen hat, die sich aus der Übernahme von SABMiller in Höhe von 79 Milliarden Pfund ergebe. Drupa wurde durch Fernando Tennenbaum, dem Finanzchef der brasilianischen Einheit des Unternehmens, ersetzt.

Das Ausscheiden von Brito würde nach Einschätzung der Financial Times das Ende einer Ära für die Brauindustrie bedeuten, nachdem Jean-François van Boxmeer von Heineken ebenfalls in diesem Jahr zurückgetreten sei. Wie Brito habe auch van Boxmeer in der hektischen Konsolidierungsphase des Sektors darauf gedrängt, eine globale Brauerei zu schaffen. //pip

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GZ 09/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Gleisanschluss

Industrie und Getränkefachgroßhandel nehmen die Schiene ins Visier. Dekarbonisierung und Personalmangel drängen zum Umdenken. 56 Organisationen haben zu Beginn des Jahres die „Charta für die Schiene“ unterschrieben. Die Zeit drängt, denn der Gesetzgeber verlangt bis 2030 eine CO2-Reduktion von 40 Prozent gegenüber 2018. Die Crux: eine marode Bahn.

Aktuelles Interview: Maximilian Huesch

Maximilian Huesch ist Logistikexperte, Beirat und geschäftsführender Partner bei Huesch & Partner. Im Interview mit der GZ macht der Profi deutlich, vor welchen Herausforderungen die Branche steht, den Verkehr aufzugleisen.

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Marcus Vollmers ist Geschäftsführer der Get N GmbH & Co. KG in Langenhagen, einem bundesweiten Zusammenschluss regional marktführender Getränke-Fachgroßhandelsunternehmen. Im Gastkommentar erklärt der Geschäftsführer, welche Vorteile eine stärkere Nutzung des Schienenverkehrs in Bezug auf Nachhaltigkeit und Bewältigung des Fachkräftemangels bieten.