Die Bitburger Braugruppe verzeichnet eigenen Angaben zufolge für das Ausnahmejahr 2020 trotz einer sehr guten Entwicklung im Handel insgesamt einen Umsatzrückgang von 12 Prozent auf nun 696 Millionen Euro (2019: 792 Millionen Euro).
Das Spannungsfeld, in dem sich die gesamte Braubranche und die Brauerei im letzten Jahr bewegt hätten, verdeutlichten laut Unternehmen die folgenden Zahlen: Während für die Braugruppe durch die wochenlangen Schließungen und Sicherheitsauflagen in der Gastronomie und im Veranstaltungsgeschäft der Umsatz um 51 Prozent zurückgegangen sei, habe die Marke Bitburger Premium Pils 2020 im Handel ihren Umsatz-Marktanteil auf 8,3 Prozent (2019: 8,0 Prozent) weiter ausbauen können, teilt die Brauerei mit. Die Weißbiermarke Benediktiner habe im Handelsgeschäft sogar einen Umsatzzuwachs von 40 Prozent erzielt, der Gesamtumsatz der Marke inklusive des Gastro- und Außer-Haus-Markts sei jedoch um 11 Prozent zurückgegangen.
Mit Bitburger als Fassbiermarke Nummer eins und einem Anteil im Gastronomie- und Veranstaltungsgeschäft von cirka 30 Prozent am Gesamtabsatz der Marke, habe nach Unternehmensangaben die pandemiebedingte Schließung der Gastronomie und weiter Teile des Außer-Haus-Markts die Braugruppe im Vergleich zu vielen großen Wettbewerbern besonders hart getroffen. Dies zeige sich auch bei der in der Gastronomie besonders starken Marke König Pilsener (Fassbieranteil 32 Prozent) und der vor allem im regionalen Veranstaltungsgeschäft starken Marke Licher mit einem ebenfalls jeweils zweistelligen Umsatzminus, meldet die Bitburger Braugruppe.
Schon früh habe die Brauerei ihre mehr als 50.000 Partner in der Gastronomie durch zahlreiche Maßnahmen so weit wie möglich unterstützt. „Auch wenn wir nach jetzigem Stand wohl frühestens ab 2022 eine echte Normalisierung im Außer-Haus-Markt erwarten können, so sind wir wie unsere Gastro-Partner dennoch überzeugt, dass die Menschen die Angebote in den Biergärten, der Gastronomie und bei Veranstaltungen dann verstärkt und intensiv nutzen werden, wenn dies für sie ohne Restriktionen oder Gefahren wieder möglich ist“, ist Axel Dahm, Sprecher der Geschäftsführung der Bitburger Braugruppe, überzeugt.
Zuversichtlich stimmten Dahm zudem die Rückmeldungen aus der Marktforschung und die positive Resonanz auf die Neuheiten des Unternehmens. Anknüpfen an den nach eigenen Angaben „großen Erfolg des Saisonprodukts Winterbock“ wolle die Braugruppe mit dem Launch von Bitburger Maibock, der seit diesem Monat erhältlich sei. „Nach wie vor sehen wir ein großes Interesse beim Handel und den Verbrauchern an Spezialitäten, besonders dann, wenn sie sich qualitativ und geschmacklich wirklich von den herkömmlichen Angeboten unterscheiden“, resümiert Dahm.
Mit einem Umsatzplus von sechs Prozent habe die Marke Bitburger im vergangenen Jahr im Handel deutlich zugelegt. Auch die Range Bitburger 0,0% habe im Handelsgeschäft weiterwachsen können. Bezogen auf den Handelsanteil hätten alle Bitburger 0,0% Produkte zusammen ein Umsatzplus von fünf Prozent erzielt. Mit einem Umsatzanteil von 47 Prozent bleibe die Range weiter klarer Marktführer im 0,0-Segment. Die guten Ergebnisse im Handelsgeschäft hätten aber auch in diesem Segment die gravierenden Verluste im Gastro- und Außer-Haus-Markt nicht annähernd ausgleichen können.
Nach diesem absoluten Ausnahmejahr sieht Dahm das Unternehmen jedoch für die weiteren Herausforderungen, aber vor allem auch für die sich jetzt zahlreich ergebenden Chancen in den nächsten Jahren sehr gut vorbereitet. „Wir haben bereits früh und entschlossen mit unserer Strategieanpassung und Neuorganisation auf die Krise reagiert und unsere Kräfte deutlich gebündelt“, erläutert Dahm. Deshalb ist die Braugruppe auch bei anhaltenden und wiederkehrenden Lockdowns und geschlossener Gastronomie für die weiter großen Herausforderungen des laufenden Jahres gut gerüstet.
Trotz der Ausnahmebedingungen im Pandemiejahr 2020 habe die Braugruppe ihr selbst gestecktes Nachhaltigkeitsziel erreichen können: Seit Ende 2020 braue das Unternehmen als erste Brauereigruppe Deutschlands an allen vier Standorten klimaneutral. //pip