Handelsmarken erleben derzeit einen regelrechten Boom, hat die Strategieberatung Simon-Kucher & Partners in ihrer jüngsten Studie herausgefunden. In Zeiten von steigender Inflation greifen Konsumenten vermehrt zu den günstigeren Artikeln wie „Ja“ (Rewe), „Gut & Günstig“ (Edeka) oder „Oho“ (Globus). Was aber lange noch keinen Automatismus zufolge haben muss.
Jetzt zahlt sich aus, wer langfristig und strategisch in seine Marken investiert hat. Dazu gehören unter anderem eine langfristige und nachhaltige Markenpflege, Kommunikationskampagnen sowie entsprechende Marketingbudgets. Menschen identifizieren sich und ihre Geschichten mit Marken – andersherum erzählen Marken Geschichten und werden so Teil der Identität von Menschen. Sie gelten gerade in schwierigen Zeiten als Fels in der Brandung, weil sie Verbraucherinnen und Verbrauchern Sicherheit, Heimat, und Orientierung geben. Das Thema Nachhaltigkeit spielt bei der Kaufentscheidung eine immer größere Rolle: Gerade bei Krisen ist zu beobachten, dass es einen stärkeren Wunsch nach sinnhaftem Konsum, Wohlbefinden und guten Produkten gibt. GFK-Daten zeigen, dass die Verbraucher bereit sind, Premium-Preise für nachhaltige Produkte zu zahlen, weil sie ihren Preis wert sind.
Marken haben zudem einen nicht unwesentlichen Vorteil: Sie sind bei verschiedenen Handelsketten erhältlich und damit in der Wahrnehmung von Verbrauchern viel präsenter als Handelsmarken, die spezifisch auf die Bedürfnisse eines einzelnen Handelspartners abgestimmt sind. Dass der Anteil von Handelsmarken bei alkoholischen Getränken im Vergleich zu allen anderen Warengruppen sehr gering ist, ist zudem ein schöner Nebeneffekt.
Pierre Pfeiffer
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