Die Limonaden der Marke Lemonaid tragen nun einen auffälligen Aufkleber mit dem Hinweis "Achtung, wenig Zucker", der laut Verordnung so nicht korrekt sei. (Foto: Lemonaid)
Die Limonaden der Marke Lemonaid tragen nun einen auffälligen Aufkleber mit dem Hinweis "Achtung, wenig Zucker", der laut Verordnung so nicht korrekt sei. (Foto: Lemonaid)

wafg kritisiert Lemonaid-Kampagne

Die Wirtschaftsvereinigung Alkoholfreie Getränke (wafg) hat die Kampagne der Marke Lemonaid zum Thema Zuckergehalt kritisiert, da diese nicht den rechtlichen Bestimmungen folge.

Die Limonaden-Marke Lemonaid hat nach einem Rechtsstreit rund um das Thema Zuckergehalt ihre Kampagne fortgesetzt und ihre Produkte nun mit dem prominenten Hinweis „Achtung, wenig Zucker“ versehen. Nach Angaben der wafg sei eine solche „massiv überzogene Darstellung“ in den Vorschlägen zur Überarbeitung der Leitsätze für Erfrischungsgetränke so nicht vorgesehen. Stattdessen solle zukünftig transparent und sachlich über den reduzierten Zuckergehalt informiert werden.

Die von Lemonaid genutzte Auslobung „wenig Zucker“ wecke laut wafg zudem Erwartungen bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern, die von den Produkten des Unternehmens nicht erfüllt werden. Denn nach Vorgabe der aktuellen Health-Claims-Verordnung (HCVO) dürfen „zuckerarme“ Getränke, die nach Angaben der wafg mit Getränken mit „wenig Zucker“ vergleichbar sind, nicht mehr als 2,5 Gramm Zucker je 100 Milliliter enthalten. Die Lemonaid-Produkte weisen jedoch einen höheren Zuckergehalt auf.

Dazu Dr. Detlef Groß, Hauptgeschäftsführer der wafg: „Die Fortsetzung der Kampagne dient offensichtlich der Selbstprofilierung. Wie ein roter Faden zieht sich durch die Kampagne des Unternehmens eine gewisse Leichtigkeit im Umgang mit den rechtlichen Spielregeln, die eine korrekte Umsetzung der Verbraucherinformation sicherstellen sollen.“ // lg

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GZ 07/23

Themen der Ausgabe

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Das drohende Werbeverbot und immer lautere Rufe nach einer Zuckersteuer haben die Debatte um den Zuckergehalt in Softdrinks wieder entfacht. In unserer Titelstory lassen wir Zucker-Kritiker, Hersteller und die zuständigen Ministerien des Bundes zu Wort kommen, um eine aktuelle Einschätzung der Lage zu bieten.

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