In einem Brandbrief an Bundeswirtschaftsminister Habeck fordern Deutsche Brunnen unverzügliche Maßnahmen zur Senkung der Energiepreise.
In einem Brandbrief an Bundeswirtschaftsminister Habeck fordern Deutsche Brunnen unverzügliche Maßnahmen zur Senkung der Energiepreise.

Mineralbrunnen schlagen wegen CO2-Mangel Alarm

Aufgrund der derzeit "existenzbedrohenden" CO2-Knappheit wenden sich der Verband Deutscher Mineralbrunnen (VDM) und die Genossenschaft Deutscher Brunnen (GDB) mit eindringlichen Worten an den Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck. Die Brunnen fordern demnach unverzügliche Maßnahmen zur Energiepreissenkung.

Wie aus einem Brandbrief, der der GZ-Redaktion vorliegt, hervorgeht, nimmt der derzeitige CO2-Mangel nach Ansicht Deutscher Brunnen "existenzbedrohende" Dimensionen an. Der Mangel an CO2 ist auf die rasant steigenden Energiepreise zurückzuführen, die die Düngemittelproduktion gerade zu bewältigen hat. CO2 fällt bei der Erzeugung von Ammoniak als Nebenprodukt an und ist durch die stark gedrosselte Produktion u.a beim Hauptproduzent BASF nun verknappt. Demnach würden nur noch 30 bis 40 Prozent der üblichen CO2-Liefermengen am Markt verfügbar sein. Ein Umstand, den die Hersteller, die nach eigenen Angaben 80 Prozent ihrer Mineral- und Heilwasser-Produkte mit CO2 versetzen, nun "massiv" zu spüren bekommen.

Brunnen fördern unverzügliche Maßnahmen

Dabei seien wegen der massiv gestiegenen Energiekosten die Lieferketten der Lebensmittel- und Getränkeindustrie derzeit ohnehin schon "angespannt wie niemals zuvor", wie VDM-Sprecher Maik Hünefeld auf Rückfrage erklärt. Die Branche sei alarmiert: "Vereinzelt kommt es schon zu Abfüllstopps von Mineralwasser und Erfrischungsgetränken und die Situation scheint sich weiter zuzuspitzen.“

So schließen die Brunnen den Brandbrief mit der eindringlichen Forderung, "kurzfristig Maßnahmen mit dem Ziel sinkender Energiepreise zu erlassen" - und zwar "auf nationaler Ebene und gegebenenfalls auf EU-Ebene, sodass die Produktion in unseren Mitgliedsbetrieben fortgesetzt bzw. wieder aufgenommen werden kann." //cc

GZ 06/23

Themen der Ausgabe

Titelthema: Retail Media

Retail Media wird im Kommunikationsmix weiter stark an Bedeutung gewinnen. Darunter werden alle Arten von Werbe- und Marketing-Aktivitäten und -Botschaften verstanden, die sich der Flächen, Daten, Vertriebs- und Kommunikationskanäle von Handelsunternehmen bedienen. Für Händler und Hersteller ist das Potenzial groß. Experten zufolge ist das Potenzial der hierzulande noch jungen Kommunikations-Form enorm. Die Retail-Media-Umsätze sollen laut europäischem Dachverband für Onlinewerbung, IAB Europe, im Jahr 2026 auf 25,1 Milliarden Euro steigen.

Gastkommentar: Carsten Rasner

Carsten Rasner, Geschäftsführer, Bundesverband Digitale Wirtschaft e. V. (BVDW), ist der Meinung, dass Retail Media zu den innovativsten und vielversprechendsten Konzepten im Markt gehört. Der Grund: Die Digitalisierung
schreitet weiter voran und dort, wo sich die Konsumentinnen und Konsumenten aufhalten, liegt es nahe, auch Werbung zu zeigen. Retail Media, also Werbung, die von Online-Shops bis zum Point of Sale vermarktet wird, trifft zumeist auf Menschen in Shoppinglaune, die entsprechend empfänglich für Werbebotschaften sind.

Aktuelles Interview: Tim Fölting & Lothar Menge

Copa Systeme, Entwickler für branchenspezifische IT-Lösungen, wird seit Anfang 2023 von Tim Fölting und Ex-Kollex-Chef Lothar Menge geführt. Wie es zu dieser Konstellation kam und warum vor allem bei Beiden von Anfang an die Chemie stimmte, was aus Vater Bernhard Fölting wird und wo die beiden Digital-Profis großes Entwicklungspotenzial innerhalb der Branche sehen, erzählen sie uns im Interview.