Australien und Großbritannien haben sich in Verhandlungen auf einen freien Warenaustausch geeinigt. Premierminister Boris Johnson verständigte sich mit seinem australischen Kollegen Scott Morrison über die künftige Partnerschaft. Es ist der erste individuelle Handelspakt, den Großbritannien nach dem Brexit schließt. Zahlreiche Zölle, unter anderem auf Wein aus Australien, werden damit abgeschafft.
Australiens Weinwirtschaft begrüßt die neue Zusammenarbeit: »Das Vereinigte Königreich ist ein unglaublich wichtiger Markt für Australiens Winzer und Weinunternehmen, und die britischen Verbraucher gehören zu den enthusiastischsten Weinliebhabern australischer Weine«, sagte Tony Battaglene, Chief Executive von Australian Grape & Wine.
Laut Battaglene, sei der Wert der australischen Weinexporte nach Großbritannien im Jahr bis zum 31. März 2021 um 33 Prozent auf 461 Mill. AUS-Dollar gewachsen, was mehr als 17 Prozent des Gesamtwerts der australischen Exporte in diesem Zeitraum ausmache.
Das endgültige Abkommen muss in seinen Details noch aufgesetzt werden. »Wir hoffen, dass der endgültige Text des Abkommens eine Reihe von Kosten und Hindernissen anspricht, mit denen australische Weinexporteure derzeit in Großbritannien konfrontiert sind. Wir wissen, dass es noch mehr Arbeit an den Details gibt, aber die Abschaffung der Zölle ist entscheidend für unseren Sektor. Andere Bereiche, in denen wir auf Fortschritte hoffen, sind einfachere Zertifizierungsanforderungen und Verbesserungen dabei, australische Weine auf dem britischen Markt weiterzuverarbeiten und zu verpacken. Damit treiben wir Innovationen voran und schaffen Arbeitsplätze hier und in Großbritannien. Und wir reduzieren so unseren CO₂-Fußabdruck«.
Derzeit sucht Großbritannien mit allen Handelspartnern Einigungen für den künftigen Warenaustausch, der durch den Brexit erschwert wurde. Mit der EU wurde zwar bereits ein Abkommen getroffen, das Zölle ausschliesst. Dennoch ist der Handel in den meisten Fällen mit erheblicher Bürokratie und Mehraufwand verbunden im Vergleich zur Pre-Brexit-Zeit. aw
